Düsseldorfer Verein Wie sich Lebenszeichen Afrika gegen Armut einsetzt

Düsseldorf · (sku) Es ist ein besonderer Gast zu Besuch im Büro des Bürgermeisters Josef Hinkel: Edouard Sinayobye, Bischof der Diözese Cyangugu in Ruanda ist aus Afrika angereist. Die Themen, die sie besprechen, sind ernst.

 Freuen sich über den Austausch: Carl-Wilhelm Bienefeld (vorne, von links), Bischof Edouard Sinayobye, Bürgermeister Josef Hinkel, Vereinssprecher Lukas Mielczarek (hinten links) und Claus Groth.

Freuen sich über den Austausch: Carl-Wilhelm Bienefeld (vorne, von links), Bischof Edouard Sinayobye, Bürgermeister Josef Hinkel, Vereinssprecher Lukas Mielczarek (hinten links) und Claus Groth.

Foto: Sophia Kupferschmidt

Sinayobye erzählt über die Situation in seiner Heimat, von dem Völkermord in Ruanda, Armut, Straßenkindern und Prostitution. Sein Ziel ist es, Menschen zu treffen, die helfen können. Der Bischof ist unter anderem für ein Behindertenzentrum verantwortlich.

Der Verein Lebenszeichen Afrika hilft den Menschen vor Ort. Dafür hat er beispielsweise eine Krankenschwesternschule und zwei Brunnen gebaut, die Dörfer mit Trinkwasser versorgen. Das Leitmotiv seiner Projekte ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Mittlerweile hilft der Verein seit 18 Jahren in Uganda, Ruanda und Südafrika.

Zu diesem Geburtstag ist Sinayobye nach Düsseldorf angereist. Zum Treffen im Rathaus sind ebenfalls Carl-Wilhelm Bienefeld, Vorsitzender von Lebenszeichen Afrika, und Claus Groth vom Lions Club Düsseldorf, der den Verein unterstützt, gekommen.

Das Gespräch findet auf Englisch und Französisch – der Landessprache in Ruanda – statt. „Ich habe viele leidende Menschen getroffen“, erzählt Sinayobye. Er sprach beispielsweise mit Opfern und Tätern des Völkermords, oder besuchte Menschen im Gefängnis. „Wir haben die Verantwortung, unsere Welt mitzugestalten.“ Er verstehe sich in seinem Beruf als „Vater“, der Arme beschützt, sagt Sinayobye und legt symbolisch sein Sakko über den Kopf von Hinkel.

Der Terminkalender von Sinayobye ist durchgetaktet: Für vier Wochen war er auf einer Bischofskonferenz in Rom, am Montag reiste er von dort aus nach Düsseldorf. Um aufzuklären, hat er hier viele Termine. Bevor der Bischof am Dienstagmittag im Rathaus zu Gast war, hatte er den Vormittag im Suitbertus-Gymnasium verbracht, um mit Schülern zu sprechen. Denn: Ein Teil der Vereins-Tätigkeit ist auch, jungen Menschen ein Bewusstsein für die Situation in Afrika zu vermitteln.

Josef Hinkel überlegt, wie Düsseldorf helfen kann

Der Bischof hat einen positiven Eindruck von Düsseldorf. „Ich habe viele offene und einfühlsame Menschen getroffen“, sagt er. Und auch bei den Düsseldorfern hinterlässt der Bischof einen positiven Eindruck. „Ich finde ihn unglaublich beeindruckend“, sagt Carl-Wilhelm Bienefeld, und Josef Hinkel überlegt nun, wie Düsseldorf auch auf Stadtebene helfen könne.

Seit dem Bestehen von Lebenszeichen Afrika konnte der Verein knapp eine Millionen Euro an Spenden sammeln. „Wir konnten schon einiges bewegen“, sagt Bienefeld. Das nächste Projekt des Vereins ist es, eine Nähwerkstatt in Ruanda aufzubauen, um neue Arbeitsplätze zu schaffen.