Show am 7. Februar Düsseldorferin ist im Finale von Drag-Star-NRW 2025
Düsseldorf · Plateausohlen, hautenge Kleider, top geschminkt und frisiert. Die fünf Finalisten für den Wettbewerb wissen, wie sie für die Kamera posieren müssen.
Noch ein prüfender Blick in den Spiegel, Haare und Make-up sind perfekt. Im Foyer des Schauspielhauses posieren die Drag-Künstler Bijon, Sugar van Shock, Veta, Saroxa und Mieze McCripple für die Kamera. Die fünf haben sich gegen mehr als 20 Bewerbungen für die Wahl zum Drag-Star-NRW 2025 durchgesetzt. Sie konnten die strenge Jury mit Persönlichkeit, Auftreten und Style überzeugen. Doch die schwerste Herausforderung steht ihnen noch bevor, denn am 7. Februar treten sie gegeneinander bei einer großen Show im Schauspielhaus an und müssen auch das Publikum für sich gewinnen.
Es ist die dritte Wahl zum Drag-Star-NRW und zum ersten Mal bekommt das Format dafür die Hauptbühne des D’haus. Initiatorin und Moderatorin Effi Biest freut sich riesig „über die Chance, Drag-Kunst und Travestie einem breiten Publikum präsentieren zu können.“ Als Drag Queen hat der Dramaturg des Stadt-Kollektivs, Lasse Scheiba, eine eigene längst zum Kult gewordene Show im Unterhaus.
„Was ich hier am D’haus liebe, ist die Offenheit der Leitung diesen Formanten gegenüber. Denn damit erreichen wir ein breites Publikum jeden Alters, das noch nie bei einer queeren Show war“, resümiert Lasse Scheiba. Genau das sei ein Ziel seiner Arbeit, sagt der Dramaturg und Drag-Künstler, denn „würden wir nur in Clubs auftreten, wäre das wie predigen zu den Gläubigen, wir blieben nur in unserer Bubble.“
Zum Konzept der Drag-Star-Wahl gehört es, dass sich jedes Jahr neue Teilnehmer um diesen Titel bewerben. Einzige Voraussetzung ist, dass sie in NRW arbeiten oder leben. „Für dieses Jahr hatten wir mehr Bewerbungen als 2023, das zeigt, wir werden bekannter“, freut sich Scheiba. Larry Long, Gewinnerin der vergangenen Ausgabe, wird am 7. Februar Teil der Jury sein.
Die Kandidaten treten in mehreren Kategorien gegeneinander an, darunter „NRWs Best“, eine Look-Hommage ans Bundesland und „Red Carpet“ mit einem Signature Style für den roten Teppich. Eine besondere Herausforderung wird der „Lip Sync Shuffle“, dabei wissen sie nicht, welche Songs eingespielt werden, zu denen sie 30 Sekunden lang singen und performen müssen.
Die Düsseldorferin Mieze McCripple hat als Poetry Slammerin begonnen. Vor zwei Jahren traf sie auf die Drag Community und fühlte sich gleich wohl. Als Aktivistin macht sie sich für behinderte und chronisch kranke Menschen stark. „Drag hat für mich auch etwas Heilsames, um mich und meinen Körper anzunehmen“, sagt sie dazu. „Dadurch traue ich mich, enge Glitzerkleider zu tragen, mich zu stylen und auch Mobilitätshilfen zu nutzen“. Dabei hält Mieze, die selbst chronische Schmerzpatientin ist und teilweise im Rollstuhl sitzt, ihren stylishen Stock mit Leopardenmuster hoch.
Drag-Artist und Burlesque-Performerin Bijon sagt von sich selbst, „ich bin nicht so ein Wettbewerbsmensch“. Als sie hörte, dass bei der Drag-Star-NRW-Wahl ein unterhaltsames Miteinander im Zentrum stehe, hat sich die Kölnerin beworben und es gleich unter die Finalisten geschafft. Bijon möchte die Chance nutzen, um als Drag-Artist „an Orten aufzutauchen, an denen man mit uns nicht rechnen würde und queere Kunst in den Mainstream zu holen.“ Der Vorverkauf für das Finale beginnt am 29. November. Infos und Tickets auch zur Show „Drag & Biest“ im Unterhaus: www.dhaus.de.