Neue Regeln in Düsseldorf Die Abfallgebühren steigen in einigen Stadtteilen deutlich
Düsseldorf · Die Kosten für Voll- und Teilservice werden unterschiedlich stark angehoben. Vor allem für Letzteren fallen 2025 höhere Gebühren an, in anderen Bereichen sinken sie.
(mbo) Düsseldorfer aus sechs Stadtteilen müssen im kommenden Jahr deutlich höhere Abfallgebühren zahlen als bisher. Grund dafür ist, dass die Preise für den Voll- und den Teilservice unterschiedlich stark ansteigen. Gute Nachrichten gibt es dagegen für alle, die kleine Tonnen im Vollservice nutzen. Für sie sinken die Gebühren 2025 leicht.
In Angermund, Wittlaer, Kaiserswerth, Hubbelrath, Knittkuhl und Gerresheim wird für den Restmüll lediglich ein Teilservice angeboten. Das bedeutet, dass die Tonne in diesen Gebieten selbstständig an der nächsten Straße zur Entleerung bereitgestellt und anschließend wieder zurückgebracht werden muss. Gerade auf diese Düsseldorfer kommt nach der Gebührenkalkulation der Stadt nun die größte Kostensteigerung zu.Beispielsweise steigt für eine 120-Liter-Restmülltonne im Teilservice die Gebühr von 458,33 Euro (2024) auf 522,27 Euro (2025). Das ist ein Plus von knapp 14 Prozent. Bei der gleichen Tonne im Vollservice zahlen Düsseldorfer dagegen 2024 insgesamt 529,68 Euro und 2025 538,08 Euro – ein Anstieg um 1,6 Prozent. Nach wie vor bleibt damit zwar der Teilservice günstiger, allerdings gleichen sich die Beträge an. Das liegt vor allem daran, dass die Awista über die Jahre hinweg den Vollservice optimieren konnte.
Dass für die Restmülltonnen in den sechs Stadtteilen lediglich ein Teilservice angeboten wird, ergibt sich aus der Historie. So habe es diesen Service dort schon vor der Eingemeindung nach Düsseldorf gegeben, hieß es zuletzt im Ausschuss für öffentliche Einrichtungen von der Verwaltung. Nach aktuellen Planungen reiche die Kapazität nicht, um in den Gebieten auf einen Vollservice umzusteigen.
Positiv wirkt sich die Gebührenkalkulation 2025 für Düsseldorfer aus, die kleine Tonnen im Vollservice nutzen. Für eine 80-Liter-Restmülltonne fallen 2024 etwa 379,92 Euro an. 2025 sinken die Gebühren leicht auf 378,72 Euro. Noch deutlicher sinkt außerdem der Vollservice-Zuschlag für die Biotonne und die blaue Tonne. Lag der Zuschlag für eine 120 Liter große blaue Tonne 2024 zum Beispiel bei 35,68 Euro, fallen 2024 nur noch 13,84 Euro an.
Stadt verschickt die
Bescheide im Januar
Für die Entwicklung der Kosten sind unter anderem Steigerungen der gesetzlichen CO2-Abgabe verantwortlich. Die Leistungspreise orientieren sich außerdem an Preisindizes des Statistischen Bundesamtes, zum Beispiel für Lohn- oder Treibstoffkosten. Insgesamt prognostiziert die Verwaltung eine Preisanpassung von acht Prozent. Verschickt werden die Gebührenbescheide im Januar von der Stadt. In seiner vergangenen Sitzung hatte zunächst der Ausschuss für öffentliche Einrichtungen positiv über die Kalkulation entschieden. Abschließend stimmt darüber der Rat am 21. November ab. Ab dem kommenden Jahr gelten in Düsseldorf außerdem neue Regeln, was den Müll angeht. Durch diese soll der Service insgesamt verbessert werden. Gegründet wurde dafür das Unternehmen Awista Kommunal, das die Stadt gemeinsam mit dem Entsorgungsdienstleister Awista führen wird. Konkret erweitert sich, was in der gelben Tonne entsorgt werden darf. Diese wird zur „Wertstofftonne“ umgewidmet. Hineingeworfen werden können dann zusätzlich sogenannte „stoffgleiche Nichtverpackungen“. Das sind Abfälle aus Metall oder Kunststoff, zum Beispiel kaputte Koch-Utensilien oder Gießkannen. Ab April ändern sich die Leerungszyklen der Biotonne (ausgenommen Wintermonate) und der blauen Tonne von 14-tägig auf wöchentlich.