Baustelle in Düsseldorf-Benrath Stadt muss Gehweg vor Wohnhaus absichern

Düsseldorf · Die Arbeiten an der Friedhofstraße ruhen seit 2020.

Die Stadt hat das Wohnhaus an der Friedhofstraße aus Sicherheitsgründen abgesperrt.

Foto: Andrea Röhrig

(rö) Der Bürgersteig vor dem Wohnhaus an der Friedhofstraße ist großflächig mit Gittern abgesperrt – seit vielen Wochen. Wer sich diese genauer anschaut, sieht, dass sie dort von Amts wegen stehen. Den Hintergrund der Maßnahme erläutert ein Stadtsprecher auf Anfrage: „Die Landeshauptstadt hat den Bereich vor dem Haus an der Friedhofstraße abgesperrt, weil auf dem Dach des Hauses lose Dachplatten liegen, die herunterfallen und andere Verkehrsteilnehmende gefährden könnten. Diese Vorkehrung ist notwendig, bis der Eigentümer die akute Gefahr beseitigt hat.“

Das hat dieser, den wir trotz Recherche nicht haben ausfindig machen können, aber auch nun gut zwei Monate später nach der angeordneten Absperrmaßnahme nicht getan. Für Jochen Scharf, der gleich nebenan seinen „Schokoladen“ betreibt, ist die Baustelle ein Dorn im Auge: „Was für ein Schandfleck.“ Dabei hätte dort eigentlich schon längst ein neues und repräsentables Wohnhaus stehen sollen. Ein Investor hatte auf dem Grundstück den Bau eines vierstöckigen Mehrfamilienhauses mit zwölf Wohneinheiten geplant. Bereits 2018 stimmte die Bezirksvertretung 9 einstimmig dem Bauantrag zu. Dieser hat inzwischen seine Gültigkeit verloren. Das Wohnhaus, das schon längst leergezogen ist, sollte für den Neubau abgerissen werden. Doch bei den Vorarbeiten stießen Bauarbeiter – nicht eben überraschend – auf Überreste der 1938 bei den Reichspogromen durch die Nationalsozialisten in Brand gesteckten Synagoge. Die sollten erst untersucht werden, bevor die Arbeiten hätten weitergehen dürfen.

„Um diese nicht zu zerstören, sind die historischen Bauteile nach Abschluss der Maßnahme mit einem Geotextil abgedeckt worden. Die Grube wurde wieder verfüllt“, hieß es vor fast genau vier Jahren vonseiten der Pressestelle der Stadt. Eine Umplanung werde erforderlich, die mit dem Erhalt der Synagogenreste im Boden vereinbar sei. Seitdem ruht die Baustelle. Ein Investor hatte dort aber nicht nur das Mehrparteien-Wohnhaus geplant: Durch einen Durchgang gelangt man in einen Hinterhof, in dem in geschlossener Bauweise drei zweigeschossige Einfamilien-Reihenhäuser mit Flachdach geplant sind. Die Gebäude erhalten eine Tiefgarage mit 17 Kfz-Stellplätzen. Rückwärtig zu den Reihenhäusern sind kleine Stadtgärten geplant.