Sommer Düsselferien – in diesem Jahr anders als Familien sie kennen

Düsseldorf · Auch in der Coronakrise wird es das Sommerferienprogramm Düsselferien für Kinder und Jugendliche geben. Allerdings mit einigen Änderungen, ohne Reisen und das beliebte Düsseldörfchen. Alle Angebote sollen voraussichtlich ab 15. Juni online buchbar sein.

 Ein Bild aus einem „Düsseldörfchen“ der vergangenen Jahre. In diesem Sommer wird es im Südpark ausschließlich Werkstätten geben.

Ein Bild aus einem „Düsseldörfchen“ der vergangenen Jahre. In diesem Sommer wird es im Südpark ausschließlich Werkstätten geben.

Foto: Akki

Die Düsselferien sind seit vielen Jahren eine wichtige Instanz in der Düsseldorfer Kinder- und Jugendarbeit. Knapp 10 000 Düsseldorfer Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 20 Jahren nehmen an dem abwechslungsreichen Programm in den Oster-, Sommer- und Herbstferien teil. Die Düsselferien bieten Eltern damit ein gesichertes Betreuungsangebot während der Ferien. Gerade jetzt, nach den corona-bedingten schulfreien Wochen und aufgebrauchten Urlaubstagen, hoffen Eltern darauf, ihre Kinder ein, zwei oder drei Wochen während der anstehenden Schulferien gut betreut zu wissen.

Die Planungen für die Düsselferien laufen auf Hochtouren. In jedem Stadtteil sollen ein bis zwei Angebote während der gesamten Sommerferien stattfinden, heißt es von der Stadt. Aktuell planen Verbände, Freizeiteinrichtungen und weitere Veranstalter, wie sie Ferienprogramme unter den Auflagen der Coronaschutzverordnung anbieten können. „Dass die sich wöchentlich oder auch im Abstand von zwei, drei Tagen ändern, ist dabei eine zusätzliche Herausforderung“, sagt Wendelin Dutenhöfer vom Jugendamt. Die Beteiligten haben sich laut Dutenhöfer darauf verständigt, lieber etwas strenger auf die Regeln zu schauen. „Die Ferienfreizeiten sollen auf keinen Fall Corona-Hotspots werden.“

Die Gruppengröße der jeweiligen Ferienaktionen ist auf 15 Kinder oder Jugendliche begrenzt. Es gilt, den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten und die Gruppen – bei parallel stattfindenden Angeboten – voneinander fernzuhalten. „Damit sich die Gruppen nicht kreuzen, müssen die Anbieter ein markiertes Wegesystem planen. Sie müssen sich gegebenenfalls Gedanken über die Anzahl der Toilettenwagen machen, damit diese nur gruppenweise genutzt werden. Und vielleicht müssen sie auch einen neuen Caterer für die Mittagsverpflegung suchen, der entsprechend der Coronaschutzverordnung die Hygieneregeln vor Ort einhalten kann“, sagt Dutenhöfer.

Die Stadt wird die Angebote bündeln, und der Düsseldorfer Jugendring ein zentrales Internet-Portal starten. Erstmals können dann alle Angebote online gebucht werden. Schlangen vor den jeweiligen Einrichtungen, wie es sie in den vergangenen Jahren gab, sollen dadurch vermieden werden. Voraussichtlich am 15. Juni werden Buchungen möglich sein.

Weil alle Anbieter von Freizeitaktionen gerade noch in der Planungsphase stecken, kann Dutenhöfer noch nicht sagen, welche Anbieter mit welchen konkreten Aktionen dabei sein werden. Fest stehe aber, dass es auch in diesem Jahr wieder Workshops aus den Kategorien Kultur, Kreativität, Bewegung und Spiel, Gesundheitsförderung und Neue Medien gibt. Die Einrichtungen könnten auch in Drei-Stunden-Blöcken Abenteuerspielplätze nutzen. „Wenn die eine Gruppe weg ist, wird alles laut Hygienevorschriften für die nächste Gruppe vorbereitet“, erläutert Dutenhöfer. Auch an Sportangebote wie Bogenschießen oder Klettern sei zu denken. „Beim Klettern beispielsweise muss man aber noch abwarten, wie weit die Abstandsregeln bis dahin noch gelockert werden und das erforderliche Sichern der Kinder erlaubt ist.“ Fest steht zudem, dass alle Ferienfahrten ins Ausland oder auch innerhalb Deutschlands ausfallen. „Die Anbieter planen nun alternative Angebote vor Ort.“

Auch das Akki, das in den vergangenen Jahren mit seinen 350 Ferienkindern das „Düsseldörfchen“ im Südpark errichtete, wird wieder dabei sein. Allerdings nicht so, wie es die meisten Familien kennen. In der ersten Sommerferienhälfte werden in zwei jeweils 500 Quadratmeter großen Zelten im Südpark acht Werkstätten angeboten, die wochenweise von den Eltern gebucht werden können. „Die Zelte werden dazu geviertelt. Jede Gruppe hat ihren eigenen Ausgang und Außenbereich“, sagt Sonja Hirschberg vom Verein Akki. Auch in der zweiten Ferienhälfte wird der Verein Projekte anbieten, dann allerdings im und am Akki-Haus.

Wendelin Dutenhöfer vom Jugendamt hofft darauf, dass sich rund 60 Anbieter mit Aktionen an den Düsselferien beteiligen. „Dann kämen wir bei einer Gruppengröße von 15 Kindern über die kompletten sechs Wochen auf bis zu 5400 Kinder, die betreut werden könnten.“ Weil die Kinder auch zwei oder drei Wochen betreut werden können, falle die Zahl in der Realität kleiner aus. In den vergangenen Jahren seien bis zu 6000 Kinder in den Düsselferien betreut worden.