Ein altes Stück Kaserne im modernen Bürokomplex

In zwei Jahren sollen die Gebäude Robert und Clara fertig sein. Eines ist schon vermietet.

Düsseldorf. In Düsseldorf entsteht nach und nach ein neues Viertel — auf dem ehemaligen Rhein-Metall-Gelände, der Ulmer Höh’ und der alten Ulanenkaserne. Auf letzterer will der Architekt Jurek Slapa zusammen mit den Projektentwicklern von den Developern ein architektonisches Ausrufezeichen setzen.

Die Pläne sehen für die Ecke Ulmenstraße, Johannstraße die beiden Winkelbauten „Robert“ und „Clara“ vor. Das Besondere: In ersteres soll ein Teil des Saarhauses integriert werden und so ein Stück Geschichte des Kasernengeländes lebendig bleiben.

Bereits an anderer Stelle in der Stadt hat Slapa eine solche Verbindung von alter mit moderner Architektur gewagt. So verband er am Graf-Adolf-Platz die denkmalgeschützte Fassade des alten Telegrafen- und Fernmeldeamtes mit dem ovalen Glasturm Gap 15.

„Spannend ist auch in Derendorf der Kontrast zwischen Altbau und Neubau, zwischen rötlicher Ziegelfassade und Metallhülle“, erklärt Slapa. Um die Größenverhältnisse des alten und des neuen Gebäudes anzupassen, setzt der Düsseldorfer Architekt einen rostfarbenen Stahlkörper auf das Saarhaus.

„Wir haben uns sofort in das Haus verliebt“, sagt Klaus-Günther Klein von den Wirtschaftsprüfern „Warth & Klein Grant Thornton“. Zurzeit sitzt das Unternehmen an sechs Standorten, nun wolle man die Belegschaft zusammenführen. Zu diesem Zweck wird das Unternehmen das Haus Robert komplett mieten — 7500 Quadratmeter.

Bis zum Einzug wird er allerdings noch etwa zwei Jahre warten müssen. „Der Bauantrag ist gestellt, wir gehen davon aus, nach dem Jahreswechsel anfangen zu können, fertig werden die Gebäude dann wohl 2016“, sagt Andreas Buchmann, Geschäftsführer von „Die Developer“, die auch die Libeskindbauten entwickelt haben.

Und in Bezug darauf sagt Buchmann vollmundig: „Was der Kö-Bogen für die Innenstadt ist, sind Robert und Clara für Derendorf.“ Die Namen seien übrigens durch die Fassade inspiriert worden, da sie an ein gestanztes Musikband aus einer Spieluhr erinnert oder auch an Noten und es in der Nachbarschaft bereits das Liszthaus gibt.

Für das Haus Clara sucht Buchmann noch Interessenten. 9400 Quadratmeter Fläche stehen zur Verfügung, die Mieten sollen zwischen 16,50 und 17,50 Euro pro Quadratmeter liegen. Investitionsvolumen für beide Häuser: 65 Millionen Euro.