Nur wenige sind noch ohne Lehrstelle
Arbeitsagentur, IHK und Handwerkskammer ziehen positive Bilanz. Viele Azubis zieht es in die Landeshauptstadt.
Düsseldorf. Die vergangenen zwölf Monaten waren ein gutes Jahr für den Ausbildungsmarkt. Das ist das Fazit der Agentur für Arbeit. 4436 Ausbildungsstellen hatten Arbeitgeber der Behörde gemeldet.
Die Zahl ist im Vergleich zum Vorjahr zwar etwas rückläufig — trotz des doppelten Abiturjahrgangs —, „dennoch hatten wir ein immer noch deutlich positives Bewerber-Stellen-Verhältnis von 100 Bewerbern zu 134 gemeldeten Stellen“, sagte Agentursprecher Peter Wege am Mittwoch bei einem Pressegespräch.
Der Rückgang ist unter anderem dadurch zu erklären, dass Betriebe bislang überdurchschnittlich ausgebildet hatten und dies nun auf Normalniveau heruntergefahren haben. Ende September hatten noch 79 Jugendliche keinen Lehrvertrag. Dem gegenüber standen 348 offene Stellen. Unversorgt sind derzeit 63. Die meisten streben einen kaufmännischen oder Dienstleistungsberuf an.
Eine „zufriedenstellende Ausbildungsbilanz“ zog am Mittwoch auch die Handwerkskammer: 918 Schulabgänger haben zum August beziehungsweise September ihre Berufsausbildung in einem der mehr als 130 Lehrberufe des Handwerks begonnen — genau so viele wie im Vorjahr.
Zuwachs gab es bei den Friseuren (157 Bewerber), während die technischen Ausbildungsberufe überwiegend Rückgänge meldeten. Ausgezahlt hat sich jedoch nicht das starke Werben der Kammer um Schulabgänger mit Abitur oder Fachabitur. Nur 171 Jugendliche mit weiterführendem Abschluss haben eine Lehre begonnen — drei mehr als 2012.
Mehr als fünf Prozent weniger Eintragungen verzeichnete die IHK. Insgesamt sei der Ausbildungsmarkt aber „exzellent“, sagte der stellvertretende Geschäftsführer Norbert Woehlke. 48 Prozent der Auszubildenden kommen von außerhalb des Bezirks (Düsseldorf und Kreis Mettmann).
Trotz einer stabilen Situation betonte Woehlke, dass der Markt kein Selbstläufer sei. Wer eine Lehrstelle suche, müsse sich kümmern. Selbiges trifft auch auf die Unternehmen zu. Auf dem Gebiet der Ausbildung hat sich laut Arbeitsagentur besonders das Unternehmen für Hafentechnologie Terex Port Solutions hervorgetan. 16 Neu-Azubis sind es in diesem Jahr. „Wir nehmen die Nachwuchssicherung gerne in die eigenen Hände“, sagte Personalchef Thomas Seidel.