Ein Denkmal für den Hoppeditz am Rhein

Bildhauer Bert Gerresheim gießt im Auftrag des Karneval-Fördervereins den „Narrengott“ in eine Tonne Bronze.

Düsseldorf. Nachdenkliches Lächeln unter der Narrenkappe, das Zepter in der Rechten, in der Linken ein Spiegel, aus dem der Bergische Löwe, Gevatter Tod und das Kasperle starren. So wird der Hoppeditz auf seinem künftigen Denkmal thronen, das Bildhauer Bert Gerresheim dem "Narrengott" im Auftrag des Fördervereins Düsseldorfer Karneval errichtet. Möglichst schon im ersten Quartal 2008 soll es auf der Rasenfläche am Rheinufer hinter dem Haus des Karnevals stehen.

3,30 Meter hoch soll der bronzene Hoppeditz dann sein und eine runde Tonne wiegen. Ein kleines Modell zeigt schon einmal: Leichtes Spiel werden die Gießer nicht haben, 70 Teilstücke müssen sie fertigen. Denn der Hoppeditz bekommt einen wahrhaft jecken Sockel: Den Fuß bildet ein Podest mit vier Narrenschellen, welche in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen zeigen. Darauf liegt ein Bett aus närrischen Kopfbedeckungen - was später keiner mehr wissen wird: Narrenkappen von Düsseldorfer Karnevalisten wie Jürgen Rieck und Engelbert Oxenfort standen Pate. "Und von mir ein Hut fürs Pferderennen", wirft Fördervereins-Vorsitzende Hille Erwin ein.

Dann folgt ein Berg aus Masken. Wieder mit bekannten Vorbildern, darunter humorige Ikonen wie Charlie Chaplin, Charlie Rivel und Karl Valentin. Gekrönt wird der jecke Wust von einer riesigen Narrenkappe, auf der wiederum drei Bücher liegen: "Das Narrenschiff" von Sebastian Brant, das Ulenspiegelbuch, Erasmus von Rotterdams "Lob der Torheit" - und endlich darauf hockt der Hoppeditz.

Die erste Idee zu einem Denkmal kam Hille Erwin 2003 beim Blättern in einem historischen Band. Dabei stieß sie auf ein Hoppeditz-Denkmal, das im 19. Jahrhundert am Carlsplatz gestanden hatte und auf unerklärliche Weise abhanden gekommen war. Der erste Kontakt mit Gerresheim sei dann ausgerechnet in Köln bei der Papst-Audienz zum Weltjugendtag zustande gekommen. Erwin: "Er sagte sofort zu."

Jetzt will sie noch dafür sorgen, dass sein künftiger Standort, der bisher nur nüchtern "Rheinort 3-5" heißt, einen glanzvolleren Namen erhält. Wer weiß, vielleicht bekommt der Hoppeditz nach seinem Denkmal dann auch einen eigenen Platz.