Ein Italiener erklärt Düsseldorf
Die DMT hat neue Gästeführer ausgebildet, darunter Italiener und Araber, und neue Touren im Angebot.
Düsseldorf. Wenn Luca Andreatta über Düsseldorf spricht, gerät er ins Schwärmen: „Düsseldorf ist ein Kunst-Mekka“, sagt der 30-Jährige, der vor drei Jahren Venedig den Rücken kehrte, um seiner Freundin ins Rheinland zu folgen. „Viele Italiener haben eine ganz andere Vorstellung von Düsseldorf. Sie glauben, hier trinken die Leute alle ein Maß Bier. Andere glauben, die Deutschen sind so auf Ordnung bedacht, dass sie das Leben nicht richtig genießen“, sagt er. „Dabei ist es ganz anders. Die Düsseldorfer sind offen und gut drauf.“
Luca Andreatta studierte Kunstgeschichte in Venedig, in Düsseldorf ist er nun einer von neun neuen Gästeführern, die die Düsseldorf Marketing und Tourismus GmbH (DMT) ausgebildet hat. „Ich kam nach Düsseldorf, habe etwas gekellnert und Deutsch gelernt. Jetzt bringe ich Italienern die Düsseldorfer Kultur näher“, sagt er.
Von Mitte Januar bis Mitte März wurden die neuen Gästeführer im Rahmen von 13 jeweils dreistündigen Schulungsabenden ausgebildet. Die neuen Gästeführer sprechen unter anderem Arabisch, Niederländisch oder Italienisch als Muttersprache. Insgesamt sind für die Touren der DMT zurzeit 72 Gästeführer im Einsatz, die Führungen in 17 Sprachen gestalten können. „Damit sind wir auch für Gruppen aus dem Ausland perfekt aufgestellt“, sagt DMT-Geschäftsführerin Eva-Maria Illigen-Günther.
Die Nachfrage nach Städtetouren ist groß: „Allein der Umsatz der Hop-on-Hop-off-Doppeldeckerbusse konnte um 12,5 Prozent gesteigert werden, das Angebot haben 2014 mehr als 40 000 Menschen genutzt“, sagt sie. Das sei ein Rekord.
Neben den bestehenden Führungen in der Altstadt, im Medienhafen und der Düsseldorf-Safari bietet die DMT jetzt zwei neue Touren an, die individuell terminiert werden: Die eine folgt den lebensgroßen Figuren, die auf zahlreichen Litfaßsäulen der Stadt platziert sind. Seit dem Jahr 2001 stehen die Skulpturen des in Düsseldorf lebenden Künstlers Christoph Pöggeler als Kunst im offenen Raum. Der Spaziergang folgt sechs der neun „Säulenheiligen“ — vom Rheinturm bis zum Ehrenhof. Kosten: 115 Euro bei einer maximalen Gruppengröße von 25 Personen.
Die andere Tour erfolgt vom Fahrradsattel aus: Vom Benrather S-Bahnhof geht es 19 Kilometer lang durch das Naturschutzgebiet der Urdenbacher Kämpe, Urdenbach bis hin zum Schloss Benrath. Kosten pro Teilnehmer. 31 Euro inklusive Leihfahrrad.