Elbers wünscht sich die Mühlenstraße ohne Autos

Jonges-Rundgang: Der Heimatverein informiert sich über die Planungen für Pflaster und Co.

Düsseldorf. Zehn Mitglieder der Düsseldorfer Jonges wollten es am Mittwoch genau wissen: Wie stellt sich die Stadt das Altstadtpflaster der Zukunft denn nun vor? Oberbürgermeister Dirk Elbers und Planungsdezernent Gregor Bonin wagten sich bei Schmuddelwetter in die Altstadtgassen, um die Fragen des Heimatvereins zu beantworten.

So gut wie fest steht, dass "Umbriano" verlegt wird. Das grau-schattierte Pflaster hat alle Gremien und Ausschüsse passiert und soll nächste Woche im Rat beschlossen werden. "Es passt gut, weil Geschäfte und Häuser ja schon bunt sind", sagte Elbers.

Für Jonges-Stadtbildpfleger Rolf Töpfer war auch wichtig, wie die neue an die bestehende Pflasterung angeschlossen wird. Bonin erklärte, es werde einen 30 bis 80 Zentimeter breiten, kleingepflasterten Streifen zwischen den Gebäuden und dem neuen Pflaster geben. Das soll einen optischen Übergang schaffen, zum Beispiel vom Kopfsteinpflaster des Burgplatzes zur Kurze Straße.

Dazu wird es auch eine Wasserablaufrinne geben. "Je nach Breite der Gasse soll sich diese Rinne in der Mitte oder an einer Seite der Straße befinden", sagt Bonin, der in dem Wasserlauf eine Anlehnung an das historische Aussehen der Altstadt sieht.

Sorgen macht den Planern noch der Platz vor der Andreaskirche. Betrunkenen Wildpinkler und Obdachlosen will es die Stadt dort möglichst ungemütlich machen, damit sie das neue Bild nicht gleich ruinieren. "Hier denken wir über ein schräg ansteigendes Pflaster zum Hauseingang statt Treppen nach", sagt Bonin.

OB Elbers möchte außerdem den Verkehr aus der Mühlenstraße "weitestgehend verbannen" und auch dort neues Pflaster verlegen lassen. Das würde dem Kay-und-Lore-Lorentz-Platz eine Aufwertung verschaffen. Man hätte dort ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten.

Keine Rolle in den Planungen spielt zunächst der Bolker Stern, der im Zuge des Baus der Wehrhahn-Linie ohnehin umgestaltet wird. Hier wird frühestens 2015 nachgepflastert.

Und dann erklärte der OB den Jonges noch das größte organisatorische Problem: Die Prüfung der Abwasserleitungen auf Dichtheit, die die Hauseigentümer bis 2015 erledigen müssen. "Das Schlimmste wäre, wenn wir gerade das neue Pflaster gelegt hätten und es gleich wieder aufgerissen würde", sagte Elbers.

Die kritischste Frage eines Jonges, warum denn kein Kreativ-Wettbewerb zum Altstadt-Pflaster statt gefunden habe, hatte Gregor Bonin schon zu Beginn des Rundgangs beantwortet. "Das Ganze ist eine so überzeugende Idee der Verwaltung. Die ist schließlich auch kreativ."