EM-Badewannenrennen: Black Pearl gewinnt im Düsselstrand
Bei der Qualifikation für die EM kämpften 50 Teams um ein Ticket für das Finale im September in München.
Düsseldorf. Saif Mangad und Sergej Toporkov quälen sich auf den letzten Metern. Schlag um Schlag sticht das Paddel in das raue Wasser des Schwimmbeckens im Düsselstrand an der Kettwiger Straße. 40 Meter in einer Badewanne hinterlassen halt ihre Spuren und der Schmerz steht beiden im Gesicht geschrieben. Doch die Anstrengung lohnt sich. Als Team Black Pearl gewinnen sie die erste Vorausscheidung zur ersten Europameisterschaft im Badewannenrennen und fahren zum Finale im September nach München. Eine knappe Entscheidung von wenigen Zentimetern, denn das Team „Die fantastischen Zwei“ ist ihnen nur hauchdünn auf den Fersen gewesen.
Auf die verrückte Idee, ein solches Rennen zu veranstalten, ist Rainer Braun von „Kids World Events“, wie soll es auch anders sein, in der Badewanne gekommen. „Vor etwa zwei Jahren hab ich mir die Frage gestellt, was man mit einer Badewanne noch so alles anstellen kann.“ Im Vorjahr gab es dann die ersten nationalen Titelkämpfe. Bei denen ist das Team Black Pearl Vizemeister geworden und hat ein Preisgeld von 500 Euro gewonnen.
50 Teams haben in diesem Jahr mitgemacht. Für einige war es aber einfach nur eine nasse Erfahrung. Denn im Vorlauf mussten das Schotten-Team um Thomas und Thomas feststellen, dass so eine Badenwanne nur eine begrenzte Kapazität an Wasser aufnehmen kann, bevor sie untergeht. Und auch das Team Waterloo, aussichtsreich im Rennen, musste im Halbfinale die Segel streichen. „Unser Kompass hat verrückt gespielt und wir haben dann zu viele Pirouetten gedreht und uns verfahren“, schimpft Dagmar Ringes-Faßbender augenzwinkernd, im richtigen Leben Sprecherin der Bäderbetriebe.
„Neben Deutschland gibt es noch in der Schweiz, Österreich, Italien und Luxemburg Qualifikationsrennen“, sagt Braun und fügt grinsend hinzu, „im nächsten Jahr machen wir eine Weltmeisterschaft daraus und in absehbarer Zeit wollen wir olympisch werden.“
Heute gibt es für die Sieger und Platzierten eine Wanne voller Geldmünzen zu gewinnen. Die waren zwar leider nur aus Schokolade, doch beim großen Finale in München gibt es für die Europameister 2000 Euro, für den Vizemeister 1000 und für den Dritten immerhin noch 500 Euro zu gewinnen.
Für das Team Black Pearl ein lohnender Anreiz meint auch Saif Mangad lächelnd: „Dabei sein ist ja auch ganz schön, doch gewinnen macht noch viel mehr Spaß.“ Allerdings sind die Trainingsmöglichkeiten begrenzt. „Man findet leider nur selten Schwimmbäder, in denen Badewannen rumstehen“, zuckt der 26-Jährige mit den Achseln.