Erbärmliche Zustände

Kein vernünftiger Mensch erwartet, dass eine Stadt immer prompt in der Lage ist, alle Flüchtlinge optimal unterzubringen. Doch das Bild, das sich in Wasch- und Duschräumen in Oberkassel zeigt, ist erbärmlich.

Die Zustände sind auch nicht zu entschuldigen, denn dafür herrschen sie schon zu lange. Und zwar offenbar bekanntermaßen.

So etwas konterkariert den Eindruck, ja die Tatsache, dass sich die Stadt Düsseldorf des Flüchtlingsthemas in letzter Zeit mit besonderem Engagement angenommen hat. Denn wenn sich Familien seit Monaten in verschimmelten Wänden waschen müssen, dann verblasst dagegen jedes noch so gute Integrationsprojekt.

Wieder einmal zeigt sich, dass die Bauabteilung im Rathaus das Thema Flüchtlinge viel zu lange nicht ernst genug genommen hat. Erst stand man hilf- und einigermaßen konzeptlos vor dem Problem, Unterkünfte zu finden oder zu schaffen. Jetzt kommt heraus, dass auch Sanierungsarbeiten trotz Hinweisen liegen blieben.