Taxi-Konkurrenz Fahrdienst Uber startet neuen Angriff in Düsseldorf
Angebot soll nun gesetzeskonform sein. Die Tarife unterbieten die Taxipreise deutlich.
Düsseldorf. Das umstrittene Unternehmen Uber aus den USA versucht seit Dienstag, mit einem neuen Anlauf als Fahrdienstvermittler in Düsseldorf Fuß zu fassen. Der neue Dienst heißt „uberX“ und löst „uberPop“ ab. Das Landgericht Frankfurt hatte letzteren für rechtswidrig erklärt, die Stadt Düsseldorf hatte zudem eine Unterlassungsverfügung erwirkt. Begründung: Privatfahrer für „uberPop“ mussten keinen Personenbeförderungsschein haben. Das wertete das Gericht als wettbewerbsverzerrend.
Mit „uberX“ soll nun alles anders werden. Ein Uber-Sprecher erklärte gegenüber der WZ, dass nun alle Fahrer die geforderte Konzession besäßen und für ein lizenziertes Mietwagenunternehmer arbeiteten. Auch Ein-Mann-Unternehmen seien denkbar. Die für den Chauffeurdienst verwendeten Autos seien entsprechend versichert. Mit diesen Schritten habe man Uber an die in Deutschland geltenden Vorschriften angepasst.
Preislich liegt Uber immer noch deutlich unter den in Düsseldorf geltenden Taxitarifen. Der Basispreis liegt bei zwei Euro, der Minutenpreis bei 20 Cent, der Kilometer kostet 1,30 Euro. Eine zehnminütige Fahrt über fünf Kilometer würde demnach 10,50 Euro kosten. Eine Taxifahrt läge schon ohne Standzeiten bei 15,50 Euro.
Zuletzt war „UberPop“ nur noch für 35 Cent pro Kilometer auf dem Niveau einer Mitfahrzentrale unterwegs gewesen, um nutzte so eine Ausnahmeregelung im Personenbeförderungsgesetz. Zu buchen ist der Dienst nach wie vor über die Uber-App, Fahrzeuge waren bei einer Stichprobe am Dienstag verfügbar.
Stadt und Taxigenossenschaft stehen dem Neustart von Uber skeptisch gegenüber. Markus Dalkilic vom Vorstand der Taxi-Innung sagt: „Die Preise sind nicht wirtschaftlich. Davon können Versicherungen und Mindestlohn nicht bezahlt werden. Zudem müssen Mietwagenfirmen im Gegensatz zu Taxiunternehmern den vollen Umsatzsteuersatz zahlen.“
Dalkilic vermutet, dass Uber die Fahrer subventioniert. „Ich glaube, dass es Uber nicht um Personenbeförderung, sondern um die Daten der Nutzer geht.“
Allerdings gesteht er zu, dass die Ankündigungen des Unternehmens in Ordnung seien. Nun bliebe abzuwarten, ob sich Uber tatsächlich an die geltenden Gesetze halte. Kritisch zu beobachten sei etwa, ob die Mietwagen tatsächlich wie vorgeschrieben immer wieder zum Betriebssitz zurückgefahren würden.
Darauf wolle auch die Stadt ein Auge werfen, sagt Torsten Flader vom Verkehrsdezernat. Uber habe die Verwaltung schriftlich über ihr neues Geschäftsmodell in Kenntnis gesetzt. „Das werden wir prüfen.“