„Es geht alles so schnell“: Dirk Elbers wird am Freitag 50
Wir sprachen mit dem Oberbürgermeister über das Älterwerden, seine Ziele – und Krawatten.
Wir sprachen mit dem Oberbürgermeister über das Älterwerden, seine Ziele – und Krawatten.
Dirk Elbers: Natürlich, so lange ist das ja auch noch nicht her (lacht). Das war schon ein einschneidendes Erlebnis insofern, dass ich das Gefühl hatte, jetzt ist die 20 weg - und damit ist auch bisschen die Jugend weg. Aber ich bin ohnehin jemand, der seine runden Geburtstage eher kritisch sieht.
Elbers: Ja, weil man nichts festhalten kann. Es geht alles so schnell. Wenn ich an meinen 40. Geburtstag zurückdenke - die letzten zehn Jahre sind wie im Fluge vergangen. Aber dieses Gefühl ist nicht mehr so stark wie bei den letzten runden Geburtstagen. Ich habe ja das Glück, dass es mir immer sehr gut ging. Und auch jetzt fühle ich mich sehr wohl.
Elbers: Nein. Vorsätze sind mir genauso suspekt wie Visionen. Ich möchte einfach so weitermachen: das Amt mit Freude ausfüllen, meine Familie und Freunde um mich haben, gesund bleiben - das ist das Wichtigste.
Elbers: Aus heutiger Sicht kann ich mir das durchaus vorstellen. Ich bin ja nicht mal seit anderthalb Jahren Oberbürgermeister. Ich will schon noch etwas bewegen. Aber natürlich wird es auch ein Leben danach geben.
Elbers: Die Umgestaltung der Innenstadt ist ein Jahrhundert-Projekt. Ich weiß nicht, ob wir in dieser Größenordnung überhaupt noch mal ein Projekt haben werden. Aber es gibt durchaus noch andere wichtige Aufgaben: Wir müssen schauen, dass wir genügend Flächen-Angebote für Unternehmen haben, die sich hier ansiedeln wollen. Dann wollen wir die wachsende Stadt gestalten: Das bedeutet, dass wir der Nachfrage nach verschiedenen Wohnformen gerecht werden - aber umgekehrt wollen wir auch nicht alles zubauen. Wenn es keine Nischen und Freiflächen mehr gibt, verliert die Stadt an Liebenswürdigkeit.
Elbers: Ganz wenig. Eigentlich arbeite ich sieben Tage in der Woche, von morgens bis abends. Für meine Hobbys bleibt kaum Zeit. Deswegen bin ich so ein schlechter Golfspieler, weil ich so selten auf dem Platz bin. Auch kann ich nicht so viel lesen, wie ich gerne möchte. Das kann ich nur im Urlaub machen. Ich sehe schon zu, dass ich mich regelmäßig mal ausklinke, um Kraft zu tanken.
Elbers: Ich bin ja Schütze - und die reisen gerne. Ich bin auch immer viel unterwegs gewesen. Zurzeit aber fühle ich mich auf Sylt am wohlsten. Der Wind, das Wasser - dort finde ich Ruhe.
Elbers: Das Amt ist für mich keine Belastung, im Gegenteil: Es macht mir sehr viel Spaß. Wo ich eher schon mal Schwierigkeiten habe, ist, dass - wenn man sich selber nicht schont - man trotzdem manchmal gefragt wird: Warum dauert das ein oder andere so lange? Oder: Wieso habe ich nach vier Wochen noch keinen Termin bei Ihnen bekommen? Das finde ich nicht weiter schlimm, wenn jemand die Abläufe im Rathaus nicht so genau kennt. Aber bei Leuten, die es besser wissen müssten, werde ich auch mal ärgerlich.
Elbers: Wir leben anders als vorher. Meine Frau ist Rechtsanwältin und engagiert sich für das Kinderhospiz Regenbogenland. Manche Termine können wir auch gemeinsam machen. Wir haben uns ganz gut eingerichtet, und genießen das auch.
Elbers: Da ich eine große Schwäche für Krawatten habe, schenkt sie mir hin und wieder eine. Bisher hat sie meinen Geschmack auch immer voll getroffen. In der Regel kaufe ich meine Krawatten aber selbst.
Elbers: Nein, mein Bruder lebt in Bremen, der hat dadurch eine gewisse Distanz zu Düsseldorf. Sicher, mit meiner Frau bespreche ich das ein oder andere.
Elbers: Einen großen Traum habe ich eigentlich nicht. Vielleicht am ehesten noch, später einmal einfach nur im Strandkorb zu sitzen und in den Sonnenuntergang zu schauen.