Es kommt alles noch viel schlimmer
Das Fehlen der Entlastungszüge nach Köln ist ein Desaster
Düsseldorf. Als wenn nicht alles schon schlimm genug wäre: Für die Pendler, die täglich mit den Regionalzügen zwischen Düsseldorf und Köln hin und her fahren, kommt es im Frühjahr noch dicker. Dann will die Bahn die nötige Sanierung der Hohenzollernbrücke (also die Eisenbahnbrücke über den Rhein zwischen Köln-Deutz und Köln-Hauptbahnhof) angehen. Das bedeutet, dass dieser Engpass noch enger wird, weil mindestens eines der drei Gleispaare ausfällt. Aktuell strickt die Bahn einen Sonderfahrplan für die Umbauzeit. Es wird Umleitungen geben und Linienkappungen — und vermutlich noch mehr Verspätungen.
In einer solchen Situation wäre ein linksrheinisch verkehrender Regionalzug von Düsseldorf bis Köln Hauptbahnhof extrem hilfreich gewesen — denn er müsste die Hohenzollernbrücke gar nicht erst überqueren. Er wäre eine verlässliche Alternative für alle Pendler.
Dass es diese Entlastungslinie bis auf Weiteres nicht geben wird, ist aber auch abgesehen von der Sanierung der Hohenzollernbrücke ein echtes Desaster. Wer schon einmal das zweifelhafte Vergnügen hatte, sich in einem voll besetzten und stickigen Doppelstockzug auf dem Wartegleis in Leverkusen zu befinden, während die Fernzüge einer nach dem anderen vorbei rauschen, kann den Ärger der Pendler verstehen.
Ein Armutszeugnis ist das nicht nur für die Verkehrsverbünde, sondern auch für die Landesregierung. Rot-Grün ist angetreten, den Nahverkehr zu verbessern — aber selbst auf der wichtigsten Zugstrecke in NRW zwischen den beiden größten Städten des Landes gelingt eine so vergleichsweise einfache Verbesserung nicht. Traurig.