Düsseldorf FDP will Gesundheitszentrum für Oberbilk
Die Partei fordert den Abriss des Gesundheitsamts. Ein privater Investor soll Amt samt Zentrum neu bauen und an die Stadt vermieten.
Düsseldorf. Die FDP fordert einen Abriss des sanierungsbedürftigen Gesundheitsamtes auf der Kölner Straße. Das städtische Grundstück soll an einen privaten Investor in Erbpacht vergeben werden. Auf dem Areal zwischen Kölner Straße und IHZ-Park könnte das Amt samt eines privaten Gesundheitszentrums neu gebaut werden. Die Stadt könnte dann rund 6000 Quadratmeter für das Gesundheitsamt mieten.
Dieses Planspiel hat eine Arbeitsgruppe der Freien Demokraten ausgeheckt. Am Dienstag bat FDP-Ratsherr Rainer Matheisen die Medien zum Ortstermin vor das Gesundheitsamt. Matheisen ist Mitglied im Ausschuss für Gesundheit und Soziales. In der März-Sitzung will er die Planung seiner Partei in das politische Fachgremium einbringen.
Matheisen begründet seinen Vorstoß: Das städtische Gesundheitsamt „genügt nicht mehr den Ansprüchen eines modernen öffentlichen Gebäudes.“ Außerdem werde auf dem Areal heute viel zu viel Platz verschenkt. Ein ehemaliger Parkplatz an der Seite zur Moskauer Straße liegt brach. Das gesamte Gelände und Projekt sei ideal für einen privaten Investor. Neben dem Neubau des Gesundheitsamtes sieht die FDP hier Platz für ein Gesundheitszentrum mit verschiedenen Fachärzten, Apotheke, Sanitätshaus und Ähnlichem. Auch der Bau eines Wohnhauses für Kurzzeitpflegeplätze sei an dieser Stelle denkbar.
Der FDP-Ratsherr, der für den Landtag kandidiert, sieht eine weitere Notwendigkeit für Abriss und Neubau. „Oberbilk wächst. Allein an der Mindener Straße und im Bereich der alten Paketpost werden wir rund 2500 neue Bürger bekommen.“ Für die künftigen Bewohner der „Schöffenhöfe“ und des „Living Central“ fordert er „kurze Wege und vernetzte Angebote“ bei den Gesundheitsdienstleistungen.
Auch über eine Gestaltung des benachbarten IHZ-Parkes hat man sich bei der FDP Gedanken gemacht. Dazu wurde Ökkes Yildirim aktiv. Der Mann vom Büdchen an der Linienstraße ist bekannt durch eine frühere Kunst- und Gemeinschaftsaktionen. Da ließ er Gitarren in Bäume hängen. Nun hat er eine neue Idee, um die Wiese vor dem Gesundheitsamt attraktiver zu gestalten.
„Ich möchte einen Ort der Gesundheit schaffen,“ sagt Yildirim. Er skizziert einen Spielplatz voller Obst-Skulpturen. Diese sollen als Schaukeln oder Klettergerüste genutzt werden können. Die Anlage soll für alle Generationen interessant sein. Tafeln mit Gesundheitsthemen könnten die Skulpturen ergänzen. „Das Konzept ist mit Professor Meyer-Falcke abgestimmt“, erzählt Yildirim. Andreas Meyer-Falcke ist der Gesundheitsdezernent der Stadt und FDP-Mitglied.
Vorsitzender im städtischen Gesundheitsausschuss ist CDU-Ratsherr Olaf Lehne. Er gibt zwar zu, dass man sich über die Sanierung des Gesundheitsamtes Gedanken machen kann. Dafür habe man jedoch in Amtsleiter Klaus Göbels einen „kreativen Mann“.
Für Lehne ist Matheisens Vorstoß Wahlkampf und „viel zu kurz gegriffen“. Man brauche eine vernünftige Bedarfsberechnung. Lehne rät der FDP und der Ampelkoalition, sich zunächst auf den Verkauf der leer stehenden Kämmerei zu konzentrieren und nicht schon das nächste Gebäude der Stadt verkaufen zu wollen. Wie berichtet steht die Kämmerei seit 2014 leer. Es wurde kein Investor gefunden, dafür laufen monatliche Kosten von 141 000 Euro an, um die Miete der Ausweichquartiere zu bezahlen.