Ferienspaß auf den Schulhöfen
An 16 Grundschulen können Kinder im Sommer unter Aufsicht bis in den Abend hinein spielen.
Düsseldorf. Sechs Wochen Sommerferien sind eine lange Zeit, die meisten Schulkinder verbringen einen Großteil davon in der Stadt. Doch viele Eltern haben nicht die Zeit, regelmäßig mit ihnen Ausflüge auf Spielplätze zu unternehmen. Für diese Kinder macht die Stadt nun wieder ein Angebot: 16 Schulhöfe in der Stadt werden nachmittags zum Spielen geöffnet — und auch beaufsichtigt.
Im fünften Jahr gibt es das Angebot jetzt, seitdem ist die Zahl der Schulen, die mitmachen, langsam gestiegen. Die Grundschule Stoffeler Straße in Oberbilk war von Anfang dabei. Schulleiterin Silke Burmeister erklärt die Idee: „Es gibt hier wenige Orte, wo Kinder ungestört spielen können. Im Gespräch mit der Stadt pochten wir darauf, dass es eine Aufsicht geben muss.“ So kamen die Mitarbeiter der Zukunftswerkstatt Düsseldorf (ZWD) ins Spiel.
Jeweils zwei von ihnen — ehemalige Langzeitarbeitslose und jetzt Ein-Euro-Jobber — sind von 15 bis 19 Uhr anwesend: als Ansprechpartner für die Kinder und um zu verhindern, dass der Hof als Raucher- oder Trinkerecke missbraucht wird. Hausmeister Michael Müller sieht darin Vorteile: „Vandalismus und Graffiti auf dem Schulhof haben seitdem nachgelassen.“
Dorothee Körfers von der ZWD ergänzt: „Die Kinder können sich sicher fühlen und die Schulhofaufsichten bekommen dadurch ein Angebot zur Integration in den Arbeitsmarkt.“
Nach Zählungen der ZWD haben im Vorjahr rund 50 000 Kinder das Angebot genutzt, wobei allerdings jeder Besuch einzeln gezählt wurde. Hausmeister Müller hat gesehen, dass es an manchen Tagen richtig voll wurde. Es kämen Kinder von der Schule, die aber auch kleinere Geschwister oder Freunde mitbringen.
Sorge besteht allerdings um den Fortbestand des Angebots. Wie berichtet, plant die Bundesregierung für das kommende Jahr Kürzungen bei den Ein-Euro-Jobs. Damit sei auch ungewiss, ob es in Zukunft noch Schulhofaufsichten in dieser Art geben könne.