Flüchtiger Profiboxer erschien nicht vor Gericht
Am 21. Juli soll gegen den Boxer weiterverhandelt werden - für den Fall, dass er sich bis dahin gestellt hat.
Düsseldorf. Auf den 26-jährigen Profiboxer, der sich wegen erpresserischen Menschenraubs und Körperverletzung vor dem Landgericht verantworten muss, wartete die Justiz am heutigen Dienstag vergeblich. Um 9 Uhr begann der Prozess gegen den flüchtigen Mann, der sich laut Anwalt Nicolai Mameghani vor der Verhandlung der Polizei stellen wollte und außerhalb des Gerichtssaals festgenommen werden sollte. Doch bislang hat er sich nicht bei seinem Verteidiger gemeldet, auch er kennt den Aufenthaltsort des 26-Jährigen nicht.
Im Februar soll der Mann mit zwei weiteren Angeklagten einen 24-jährigen Schuldner erpresst haben. Der Mann lehnte sich aus dem Fenster, um nach Hilfe zu rufen. Aus ungeklärter Ursache stürzte er aus dem dritten Stock des Bürogebäudes an der Berliner Allee, überlebte aber schwerverletzt. Der Haftbefehl gegen den 26-jährigen Profiboxer wurde im März außer Vollzug gesetzt, trat jedoch wieder in Kraft, weil er einen Mitangeklagten bedroht haben soll. Vor rund zwei Wochen flüchtete der Profiboxer aus einer Polizeiwache.
Das Gericht entschied, das Verfahren gegen ihn vom Verfahren der anderen beiden Angeklagten abzutrennen. Am 21. Juli soll gegen den Boxer weiterverhandelt werden - für den Fall, dass er sich bis dahin gestellt hat. Die beiden Mitangeklagten, der ehemalige Fortuna-Spieler Hassan N. und ein weiterer Mann, wurden indes verurteilt - Hassan N. wegen erpresserischen Menschenraubs zu zwei Jahren auf Bewährung, Tarik B. wegen Körperverletzung zu einer Geldstrafe von 900 Euro.