Stadtsparkasse und Humme bemühen sich um Vergleich
Kreditinstitut fordert von Ex-Chef weiterhin Schadensersatz, der wiederum pocht auf Gehalts- und Pensionszahlungen.
Düsseldorf. Im Streit um die Millionen-Forderungen im Zuge der so genannten Pooth-Affäre bemühen sich die Anwälte der Stadtsparkasse und die des ehemaligen Sparkassenchefs Heinz-Martin Humme derzeit um eine außergerichtliche Einigung. Vor allem auf Seiten der Stadt als Träger der Sparkasse will man die unerfreuliche Geschichte nun möglichst rasch und geräuschlos beenden.
2009 verklagte die Stadtsparkasse Humme auf 9,3 Millionen Euro Schadenersatz - die Summe, die das Geldinstitut Franjo Pooth für seine Pleite-Firma "Maxfield" geliehen hatte. Humme wiederum fordert von seinem früheren Arbeitgeber per Zivilklage insgesamt rund 2,7 Millionen Euro. Darin enthalten sind ausstehende Gehaltszahlungen von etwa einer Million Euro, wie ein Sprecher des Landgerichts erklärte. Hinzu kommen nach WZ-Informationen Pensions- und Tantiemenforderungen.
Humme war Anfang 2008 fristlos entlassen worden, nachdem die Pooth-Affäre bekannt geworden war. Ihm sowie dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Stiegemann war vorgeworfen worden, sie hätten die Kredite ohne ausreichende Sicherheiten gewährt. Die Ermittlungen gegen Humme wegen des Verdachts der Untreue wurden eingestellt, die Staatsanwaltschaft fand keine ausreichenden Indizien für einen Vorsatz. Stiegemann hingegen muss sich bald vor dem Landgericht verantworten. Ein Termin steht noch nicht fest.