Fußball/TuRu-Vereinsboss Schneider: Nur der Aufstieg zählt
TuRus-Klubchef will keine „pflaumenweichen Aussagen“. Die neue Mannschaft habe die Klasse für die NRW-Liga.
Düsseldorf. Heinz Schneider engagiert sich wie kaum ein Zweiter im Düsseldorfer Amateurfußball. Doch der TuRu-Vereinsboss wartet schon seit Jahren auf den ersehnten Aufstieg seines Klubs aus der Niederrheinliga in die NRW-Liga. In seinem Urlaubs-Domizil in Brasilien stand uns der 65-Jährige für ein Interview zur Verfügung.
Schneider: Mit einem flammenden Vortrag vor Trainer, Mannschaft und Funktionären habe ich zum Saisonende allen klar gemacht, wie nahe wir dran waren und letztlich doch etwas leichtfertig den Aufstieg verspielt haben. Allerdings hatten wir zuvor eine Platzierung unter den ersten Sechs ausgegeben. Als Vierter wurde diese Vorgabe letztlich erfüllt. Aber es wäre mehr drin gewesen.
Schneider: Nach den letzten fünf Spielen, die nicht gerade toll verlaufen sind, könnte man zu dieser Erkenntnis kommen. Wir werden auch in dieser Hinsicht bei unserem Gespräch mit dem Trainerstab auf die negativen Dinge eingehen. Grundsätzlich plädiere ich für zwei Spitzen, Trainer Frank Zilles sagt, dass alle großen internationalen Teams nur noch mit einer zentralen Spitze auflaufen. Letztendlich wird der Erfolg maßgeblich sein.
Schneider: Ich denke, wir haben jetzt einen Schnitt gemacht, nur die Spieler gehalten, von denen wir absolut überzeugt sind, und wir haben Fußballer geholt, die zu uns passen und uns weiterbringen. So haben wir mit dieser Optimierung diesmal auch ein noch klareres Ziel, das wir nicht pflaumenweich formulieren: Wir wollen Platz eins und damit den Aufstieg. Dafür müssen alle zusammenarbeiten. Eine Maßnahme wie das geplante Trainingslager in Andalusien Anfang Januar 2011 zeigt, wie ernst es uns ist.
Wie sehen Sie das Umfeld? Ist das in der jüngsten Vergangenheit ebenfalls gewachsen?
Schneider: Wir sind stolz auf die geleistete Arbeit. Das gilt für den Ausbau unserer Platzanlage genau so wie für die Entwicklung im Unterbau der ersten Mannschaft. So können sich auch die Erfolge der Zweiten und Dritten sehen lassen. Mit 23 Jugendmannschaften sind wir ohnehin gut aufgestellt - der Unterbau stimmt. Auch die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing wollen wir weiterentwickeln, einige interessante Sponsoren an uns binden, die uns weiterbringen.
Schneider: Sie ist sicherlich nicht schlechter geworden. Dass ein Spieler wie der Ex-Fortune Oliver Hampel zu uns kommt, zeigt, dass wir attraktiv genug sind. Zudem werden uns Asim Kus aus Goch und Kemal Kuc vom serbischen Zweitligisten FK Novi Pazar deutlich verstärken.
Schneider: Ja, das ist schon ein Problem, hier als zweite Kraft agieren zu wollen, weil Fortuna einen großen Schatten wirft. Aber ich freue mich sehr darüber, was bei der Fortuna abgeht. Ich unterstütze den Verein ja auch als Sponsor. Ein Austausch der Talente oder eine derartige Zusammenarbeit ist schwer vorstellbar, weil der Zweitligist seine Talente selbst braucht. Immerhin habe ich mich mit Wolf Werner verständigt, möglichst bald mal wieder ein Freundschaftsspiel auszutragen.