Düsseldorf Flüchtlinge: Bald fehlen Unterkünfte
Stadt warnt vor Unterdeckung, weil 2000 Plätze wegfallen.
Düsseldorf. Düsseldorf kann sich in Sachen Flüchtlingsunterkünfte keinesfalls entspannt zurücklehnen: „Der Handlungsdruck bleibt immens“, sagte die Flüchtlingsbeauftrgate Miriam Koch am Mittwoch im Sozialausschuss. Im Gegensatz zu anderen Kommunen habe Düsseldorf in den ersten drei Monaten 2016 schon 1200 neue Flüchtlinge zugewiesen bekommen. Erschwerend hinzu kommt, dass in diesem Jahr etwa 2000 Plätze (z.B. in der Schule Borbecker Straße oder in auslaufenden Traglufthallen) wegfallen, also durch neue Unterkünfte ersetzt werden müssen. Kochs beunruhigendes Fazit: „Wir steuern auf eine Unterdeckung von 500 bis 1200 Plätze zu.“
Der Mangel werde schon sehr bald spürbar, weil die sechs neuen Standorte erst im dritten und vierten Quartal 2016 fertig seien. Im Nachhinein wäre es besser gewesen, bekannte Koch, an manchem gut funktionierenden Standort wie der Schimmelpfennig- oder Meineckestraße einfach mehr Menschen in größeren Bauten unterzubringen, denn: „Die Zahl spielt für eine gute Integration eine völlig untergeordnete Rolle, viel wichtiger ist, ob der Standort und die Betreuung gut sind“, sagte Koch. Olaf Lehne (CDU) bezweifelt das indes, zu viele Flüchtlinge an einem Ort seien durchaus problematisch — und verschreckten die Bevölkerung.
Bei weitem nicht ausgelastet sind hingegen manche Notunterkünfte des Landes: An der Roßstraße belegen aktuell 300 Flüchtlinge 500 Plätze; im Behrensbau am Mannesmannufer sind es nur 130 von 500. Koch: „Gerade der Behrensbau ist ideal, wenn das Land den abgibt — wir würden ihn sofort übernehmen.“