Flüchtlinge bleiben in ihren Wohnungen
Stadt und Stay suchen jetzt gemeinsam nach Alternativen.
Düsseldorf. Vier Flüchtlingsfamilien mit 22 Kindern sollten am Donnerstagmorgen ihre Wohnungen am Hasseler Richtweg verlassen und in umgebaute Klassenzimmer an der Lacombletstraße umgesiedelt werden. Dagegen protestierte die Flüchtlingsinitiative Stay — und erzielte vorerst einen Erfolg: Der Zwangsumzug wurde abgeblasen.
Laut Roland Buschhausen, Leiter des Amtes für soziale Sicherung, gab es am Mittwoch Gespräche mit Stay, wobei die Initiative eine Ausweichlösung in Aussicht stellte: Ein Haus der Kirche, in dem Obdachlose untergebracht werden könnten. Denn für sie sucht die Stadt Unterkünfte, ihnen sollten die Flüchtlingsfamilien am Hasseler Richtweg weichen. Gestern sei das Objekt begutachtet worden. „Es ist aber nicht geeignet“, sagt Buschhausen — unter anderem fehle eine Heizung. Aber: Stay und die Stadt verständigten sich auf eine engere Zusammenarbeit und wollen jetzt gemeinsam nach anderen Quartieren suchen. So lange können die acht Flüchtlingsfamilien mit insgesamt etwa 60 Personen in ihren Wohnungen in Eller bleiben.
Diesen Kompromiss begrüßten gestern die Grünen: Die Flüchtlinge brauchten Stabilität. OB-Kandidat Thomas Geisel (SPD) kritisiert, die Stadt spiele Gruppen von Bedürftigen gegeneinander aus und habe zu lang keine Wohnkapazitäten geschaffen.