Düsseldorf Flüchtlinge: Welche Unterbringung kostet was

Stadt vergleicht die Kosten pro Flüchtling — und hält den Kauf von Containern für relativ günstig.

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Düsseldorf. Ganz so sehr eilte der Ankauf von sechs Wohncontainer-Anlagen für Flüchtlinge dann doch nicht. Die für gestern einberufene Sondersitzung des Haupt- und Finanzausschusses (HFA) findet nun erst am Freitagmorgen statt. 69 Millionen Euro sollen die Wohnmodule für insgesamt 2060 Asylbewerber kosten. Angesichts dieser stolzen Summe und der gleichzeitigen Ebbe in der Stadtkasse hatte die CDU letzte Woche im Rat eine Vertagung beantragt. Die entscheidenden Fragen: Muss diese Investition sein? Sind die Module nachhaltig, also dauerhaft nutzbar? Gibt es preiswertere Alternativen?

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Für die Stadt werben Sozialdezernent Burkhard Hintzsche und Kämmerin Dorothée Schneider für den Kauf der Wohnanlagen, die bis Ende des Jahres an sechs Standorten stehen sollen: in Lichtenbroich am Franz-Rennefeld-Weg (160 Plätze) und In der Nießdonk (496), in Wersten an der Lützenkircher- (160) und Ickerswarder Straße (500), sowie an der Oberlöricker Straße (450) und Auf’m Tetelberg (Bilk, 320). Sie gehen davon aus, dass die Zahl der nach Düsseldorf kommenden Flüchtlinge 2016 nicht sinken wird. Zudem führten mittlerweile 64 Prozent der Asylanträge zu einem dauerhaften oder befristeten Bleiberecht, heißt: Angesichts des leegefegten Marktes für günstige Wohnungen werden viele Flüchtlinge auch nach positivem Bescheid erst mal in den Sammelunterkünften bleiben. Weil zudem 1900 bislang genutzte Unterbringungsplätze wegfallen, schätzt man den Gesamtbedarf am Jahresende auf bis zu 14 000 Plätze.

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Die Politik überzeugen könnte der interne Kostenvergleich der Alternativen: So beziffert die Stadt die Unterbringungskosten pro Flüchtling in gekauften Modulanlagen auf 559 Euro im Monat in den ersten fünf Jahren (danach fallen nur noch Betriebskosten an). Miete man die Container, koste das 571 Euro für die gesamte Mietdauer. Mit Abstand am teuersten bleibt die Unterbringung von noch gut 1000 Personen in Hotels oder Appartements mit 1114 Euro pro Kopf und Monat. Allerdings ist das Mieten von leeren Gewerbeobjekten wie am Vogelsanger Weg oder demnächst am Gather Weg mit 207 bis 272 Euro (kalt) deutlich günstiger.

Die Stadt drängt auf jeden Fall zur Eile. Denn sonst müssten schon im Sommer Sporthallen zweckentfremdet werden. Die sind eine ungeliebte Alternative — bei Flüchtlingen und Düsseldorfer Sportlern.