Düsseldorf Flüchtlingsunterkünfte: Am teuersten sind Plätze in Leichtbauhallen und Hotels

Controllingbericht der Stadt vergleicht durchschnittliche Pro-Kopf-Kosten der verschiedenen Unterbringungsarten für Flüchtlinge.

Foto: Sergej Lepke/Stadt Düsseldorf

Düsseldorf. Düsseldorf könne nicht einmal dann auf die Schaffung neuer Unterkünfte verzichten, wenn bald tatsächlich kein einziger neuer Asylbewerber mehr zugewiesen würde, sagt Miriam Koch, die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt. Denn in diesem und im nächsten Jahr fallen mehr als 3000 bestehende Plätze weg (u.a. die Traglufthallen in Mörsenbroich und Garath oder die Zelte an der Ulmenstraße).

Darüber hinaus jedoch möchte die Stadt endlich die Hotelplätze drastisch reduzieren, noch immer leben fast 900 Asylbewerber in Hotels.

Denn die sind nicht nur eine wenig geeignete Unterkunft, sondern laut dem aktuellen Controllingbericht der Stadt auch teuer. Im Schnitt 850 Euro kostet ein Platz im Monat inklusive sozialer Betreuung. Zum Vergleich: In den (bislang elf) Wohnmodulanlagen kostet ein Platz 530 Euro, hinzu kommen etwa 100 Euro für Ordnungsdienst und Betreuung. Allerdings verschlingt der Bau einer Modulanlage zunächst elf Millionen Euro. Beim Bau billiger, im Betrieb aber teurer, sind Leichtbauhallen: „All inclusive“ kostet dort ein Platz 880 Euro im Monat. Mit 960 Euro noch teurer sind da nur die derzeit sieben Standorte ohne Selbstversorgung. Am geringsten sind die Miet- und Betriebskosten in bestehenden Gebäuden — rund 200 Euro, wenn die Häuser im Besitz der Stadt sind, 380 Euro bei Anmietung. Da kommen jedoch Kosten für die Herrichtung der Unterkunft plus Sanierungsaufwand hinzu.