Düsseldorf Flughafen: Lange Schlangen und Chaos zum Ferienstart
Eine Störung der Gepäckanlage und chaotische Bedingungen im Abflugbereich sorgten für reichlich Ärger.
Düsseldorf. Wenn das herbstliche Wetter Kühle und Nässe ins Rheinland trägt, zieht es in den Herbstferien viele zum Sonnetanken in wärmere Gebiete. Hochbetrieb herrschte deswegen am ersten Ferienwochenende am Düsseldorfer Flughafen: Über 230.000 Fluggäste waren am größten Airport NRWs unterwegs - eine Zahl, die für so manch einen Passagier Wartezeiten von bis zu zwei Stunden mit sich brachte. Mit einem hohen Aufkommen gerechnet hatten viele — dass sich die Warteschlangen bereits im Check-in-Bereich teilweise bis zu den Eingangstüren stauten, überraschte jedoch die meisten Reisenden.
So störte besonders die unorganisierte Koordination der einzelnen Schalterschlangen: „Ich fliege seit mehr als 40 Jahren, so ein Chaos im Wartebereich habe ich lange nicht mehr gesehen“, sagt Christa Berks, die am Samstag nach Fuerteventura reiste. Es fehle an Personal, dass die einzelnen Passagiere bereits vor dem eigentlichen Check-in-Areal vorsortiere, so dass „Wartestaus“ vermieden würden.
Frustriert zeigte sich auch Familie Schmidt aus Köln, die ihre Herbstferien im israelischen Tel Aviv verbringt. Mit schulpflichtigen Kindern sei man auf die Ferien als Urlaubszeit angewiesen, da müsse man sich auf einen geregelten Ablauf am Airport verlassen können. „Ein Glück, dass wir früher gekommen sind, seit 30 Minuten warten wir nun und haben uns erst 15 Meter vorwärts bewegt.“
Dabei zeigte sich Flughafensprecher Christian Hinkel vor Beginn des Wochenendes noch zuversichtlich: „Alle Mitarbeiter des Flughafens - aber auch der Airlines und der vielen anderen am Flugbetrieb beteiligten Unternehmen - tun alles, damit die Menschen gut in ihren Urlaub starten können.“ Voll besetzte Passagierkontrollstellen und die neue Gepäckförderanlage sollten einen geregelten Ablauf begünstigen, Wartezeiten seien „an so verkehrsstarken Tagen“ aber nicht zu vermeiden.
Und dann das: Am Samstagmittag kam es wieder zu einer Störung der Gepäckanlage, ein Elektromotor war kurzfristig ausgefallen. 550 Gepäckstücke seien nicht rechtzeitig mit ihren Besitzern in die Flugzeuge gelangt. Das Gepäck werde nun hinterhergeschickt. In der Regel sei es binnen 48 Stunden am Zielort. Bereits Anfang Juli war die Anlage für zweieinhalb Stunden ausgefallen. „Wenn ich meinen Flieger hier verpasse, dann kann ich meinen Weiterflug in Abu Dhabi vergessen“, sagte ein verärgerter Urlauber.
Schwierig erwies sich auch eine kurzfristige Parkplatz-Suche: Vorab gebuchte Stellplätze und Reservierungen ließen nur wenige Optionen für kurzentschlossene Autofahrer. Wer günstig parken wollte, musste auf eines der weiter entfernten Parkhäuser zurückgreifen. „Ich habe 40 Minuten nach einem geeigneten Parkplatz gesucht, das raubt einem wertvolle Wartezeit“, sagt Spontanfliegerin Gudrun Meinhard.
Genügend eingeplante Wartezeit, eine Taxifahrt zum Airport und Optimismus: Unter diesen Voraussetzungen trat Conchi Hochreuter ihren Start in die Ferien an. Gemeinsam mit ihrer Familie flliegt sie nach Barcelona: „Wenn man sich das erste Ferienwochenende als Reisebeginn aussucht, muss man genügend Zeit mitbringen.“