Flughafen: Lehr-Software ist veraltet

Sicherheitslücken am Airport Köln-Bonn sind auch hier Thema.

Foto: Weihrauch/dpa

Düsseldorf. Nicht erst seit dem Attentat am Brüsseler Flughafen sind viele Verantwortliche in Düsseldorf nervös, wenn es um das Thema Sicherheit am Airport geht. Am Mittwoch etwa schreckte eine Schlagzeile der Bild-Zeitung auf: „Spionierten Salafisten den Flughafen aus?“ Demnach sollen zwei Verdächtige per Facebook Fotos vom Flughafen-Vorfeld in Düsseldorf ausgetauscht haben. Wer und wozu — und ob das überhaupt relevant ist, das bleibt fraglich. Gegenüber der WZ bestätigte die Polizei nur den Sachverhalt. Man habe alle Infos dem Staatsschutz weitergeleitet.

Derweil muss sich die Bundespolizei am Flughafen kritische Fragen gefallen lassen, nachdem es bei einem Test am Airport Köln-Bonn in sechs von zwölf Fällen gelungen war, Waffen oder Zubehörteile für eine Bombe unentdeckt durch die Kontrollen zu schmuggeln. Wäre das auch hier möglich?

Özay Tarim von der Gewerkschaft Verdi nimmt die Mitarbeiter an den Kölner Sicherheitsschleusen in Schutz: „Sie waren nicht ausreichend geschult, um etwa Sprengstoff-Folie im Gepäck zu erkennen.“ Das liege auch daran, dass die von der Bundespolizei zur Verfügung gestellte Lehr-Software von 2009 sei, mithin veraltet. Und Nachschulungen seien wegen der knappen Personaldecke teils ausgeblieben.

In Düsseldorf sei die Situation freilich etwas anders. Tarim: „Das von der Bundespolizei beauftragte Unternehmen Kötter hat hier 150 neue Leute eingestellt. Früher vorhandene Engpässe wurden damit behoben.“ Das ändere aber nichts daran, dass auch hier veraltete Software zum Einsatz komme.

Ob und wie die Mitarbeiter mit Blick auf die neuartigen Sprengstoff-Folien nachgeschult werden, das konnte die Bundespolizei auf WZ-Anfrage nicht abschließend beantworten. RS