Flugzeug mit Laserpointer angegriffen - Anklagebank

Brüder kauften Gerät als Katzenspielzeug.

Düsseldorf. Für 8,10 Euro hatten zwei Brüder (22 und 33 Jahre) im Internet einen Laserpointer gekauft, der dort als Katzenspielzeug angeboten wird. Doch aus dem Spiel wurde ernst. Die beiden sollen ein Flugzeug der Air Berlin und einen Polizeihubschrauber mit dem Laser attackiert haben. Wegen einers gefährlichen Eingriffs in den Luftverkehr sitzen die Brüder seit Donnerstag auf der Anklagebank des Landgerichts.

Am 26. Juli vor zwei Jahren bemerkte der Pilot des Jets beim Landeanflug auf Düsseldorf viermal ein Aufblitzen in seinem Cockpit. Auch der Hubschrauberpilot sah den Lichtstrahl, sein Operator, ein Polizeikommissar, wurde mehrfach stark geblendet.

Die Brüder, die mit drei Geschwistern und der Mutter zusammen leben, wurden von dem nächtlichen Besuch der Polizei völlig überrascht. Man habe zwar gemerkt, dass der Helikopter eine Dreivierteilstunde lang über dem Haus kreiste. Dass es sich um einen Polizeihubschrauber handelte, habe man nicht gewusst, „weil er ja kein Blaulicht hatte.“ Auch als der benachbarte Wendehammer sich mit Polizei-Autos füllte, seien die Brüder immer noch nicht auf die Idee gekommen, der Einsatz könnte etwas mit ihnen zu tun haben.

Die beiden, der eine Disponent in einem Krankenhaus, der andere Student und Kanu-Europameister mit dem Ziel Olympia 2016, gaben an, dass sie keine Ahnung hatten, wie gefährlich das „Katzenspielzeug“ war. Wer aus der Großfamilie den Laserpointer an dem Abend benutzte, verrieten sie nicht. Der Prozess wird fortgesetzt.