Frau in Hafen-Hotel getötet
Ein Angestellter fand die Leiche. Sie war mit Messerstichen übersät.
Düsseldorf. Dem Hotelangestellten, der Freitagbormittag gegen 9.30 Uhr im Medienhafen die Tür des Zimmers öffnete, hat sich ein Anblick des Grauens geboten: Er fand den leblosen Körper einer Frau, blutüberströmt. Freitagabend wurde die Leiche obduziert: Todesursache war laut Staatsanwalt Christoph Kumpa „eine Vielzahl von Messerstichen“.
Die Bluttat ereignete sich im edlen Vier-Sterne-Hotel „Radisson Blu Media Harbour“ an der Hammer Straße. Die Identität der Toten konnte noch nicht geklärt werden. Fest steht: Sie war mit einem männlichen Gast in dem Zimmer, von diesem fehlt jede Spur. „Er ist dringend tatverdächtig“, sagt Kumpa. Mehr zur Person wollen Staatsanwaltschaft und Polizei Samstagmittag in einer Pressekonferenz mitteilen.
Auch über die Situation am Tatort schweigen sich die Ermittler bislang weitgehend aus. Nur so viel: Die Tatwaffe ist möglicherweise bereits gefunden. Kumpa: „Wir haben ein Messer gefunden, ob dieses bei der Tat benutzt wurde, ist aber noch unklar.“ Zu Position und Zustand der Leiche will er nichts sagen, weil es sich dabei um Täterwissen handelt. Es könnte dazu dienen, den Mörder der Unbekannten zu überführen.
Auch dass der Körper der Frau teilweise entkleidet war, möchte der Staatsanwalt nicht bestätigen. Offenbar könnte es sich bei dem Opfer aber um eine Prostituierte gehandelt haben. „Wir wissen das noch nicht“, erklärt Christoph Kumpa. „Die Annahme liegt aber nicht fern.“
In dem schicken Hotel herrschte am Freitag nach der Tat Normalbetrieb — zumindest nach außen. An der Bar tranken am Abend Gäste ihr Bier, von der grausamen Tat zeugte dort nichts. Dennoch herrscht laut Hoteldirektor Dieter Ulbricht tiefe Betroffenheit: „Unser Mitgefühl für die Angehörigen ist groß. Mehr zum Fall kann und darf ich nicht sagen.“ Man arbeite eng mit den Ermittlern zusammen, nebenbei kümmere man sich vor allem um jenen Mitarbeiter, der die Bluttat entdeckte. Ulbricht: „Damit lassen wir niemanden allein.“