Warum schoss der Polizist auf den Einbrecher?
Verletzter ist außer Lebensgefahr. Doch die Umstände des Vorfalls liegen noch im Dunkeln.
Düsseldorf. Der Einbrecher, der am Donnerstagnachmittag in Bilk von einem Polizisten angeschossen wurde, ist außer Lebensgefahr. Der junge Mann wurde in einer Spezialklinik notoperiert.
Es handelt sich nicht, wie zunächst berichtet, um einen 24-Jährigen, sondern um einen 22-jährigen Düsseldorfer. Der Täter trug die Jacke seines älteren Bruders, in der sich dessen Papiere befanden. Doch auch dieser und ein weiterer Tatverdächtiger (23) wurden noch in der Nacht in Pempelfort festgenommen. Nach einem vierten mutmaßlichen Komplizen wird noch gefahndet.
Offenbar handelte es sich bei der Tat nicht um einen gewöhnlichen Einbruch: In der Bilker Wohnung, in der es zu dem Schuss kam, fand die Polizei eine größere Menge Haschisch sowie einen Beutel Amphetamine im Kühlschrank. Gegen den 23-jährigen Wohnungsinhaber wurde ein Verfahren eingeleitet. Auch die drei verdächtigen Einbrecher sind den Ermittlern wegen Drogendelikten bereits bekannt, so Polizeisprecher André Hartwich.
Weiterhin unklar ist, wie es zu dem Schuss kommen konnte. Dass der Verletzte selbst den Polizisten direkt angegriffen hatte, ist aber offenbar ausgeschlossen: Der Schuss traf ihn ins Gesäß. Der 22-Jährige konnte noch nicht vernommen werden. Das gilt auch für den 47-jährigen Polizeioberkommissar: „Er steht unter Schock und wird betreut“, sagt Hartwich. Die beiden weiteren Festgenommenen bestreiten sogar, überhaupt am Tatort gewesen zu sein.
„Wir können uns daher noch überhaupt kein Bild machen, was in der Wohnung geschah“, sagt Staatsanwältin Britta Schreiber. Sie hat ein Ermittlungsverfahren gegen den Beamten eingeleitet. „Das ist aber eine Formalität.“ So habe sie auch verfahren müssen, als eine Polizistin im Dezember in Monheim einen 59-Jährigen erschoss, der sie mit dem Messer angegriffen hatte. „Und sie hatte glasklar aus Notwehr gehandelt“, erklärt Schreiber. Das Verfahren war nach wenigen Tagen eingestellt worden.