Freiluftgeschäft: Neue Rekorde bei Terrassen in Sicht

Im Ordnungsamt laufen pro Woche mehr als 60 Anträge für eine Terrassenkonzession ein.

Düsseldorf. Im Ordnungsamt herrscht Tagen Hochbetrieb. Vor zwei Wochen ging es damit los, seit gestern werden Anfragen im Minutentakt beantwortet. Die Gastronomen in der Landeshauptstadt sind von der Frühlingsstimmung genauso erfasst wie die übrigen Düsseldorfer auch - und wollen daran verdienen. Das Terrassengeschäft hat mit dem schönen Wochenende begonnen, und "viele, die eine Terrasse betreiben wollen, reichen jetzt schnell ihre Anträge ein," sagt Michael Zimmermann, kommissarischer Amtsleiter des Ordnungsamtes. "Wir haben hier richtig Stress." Um die 60 Anträge und mehr flattern den Beamten jetzt wöchentlich auf die Schreibtische. Die Bearbeitungzahlen steigen täglich. Wie hoch die tatsächliche Zahl der Terrassenkonzessionen am Ende sein wird, kann zwar derzeit niemand beantworten. Allerdings sind bereits 120 Terrassen allein in den vergangenen beiden Wochen genehmigt worden. Zimmermann rechnet wie schon im letzten Jahr mit 700 Anträgen. Mindestens. Nicht unwahrscheinlich, dass es mehr werden: Der Trend der Wirte, Tische und Stühle ins Freie zu stellen, ist ungebrochen: Vor zwei Jahren waren es beispielsweise 100 Anträge weniger (siehe Kasten).

Andrang war am Rheinufer nicht mehr zu schaffen

Das Marcel’s am Rheinufer hat schon seit dem 1. März Tische und Stühle nach draußen gestellt. Aber erst das Gute-Laune-Wochenende war der wahre Startschuss. Es war so viel los, dass die 220 Terrassenplätze nicht mehr ausreichten. Die Mitarbeiter konnten die Wünsche kaum befriedigen, Personalleiter Bernd Olbig musste mit einspringen. "Unsere Terrasse war den ganzen Tag voll. Wir hatten große Warteschlangen." Zeitweise musste Olbig bis zu 30 Personen wegschicken. Allerdings störten sich die wenigsten Gäste an der Wartezeit. "Die meisten nutzten die 20 Minuten, um nocheinmal im Sonnenschein am Rhein zu schlendern."

Bis zur Verdopplung: Jetzt wird Personal aufgestockt

Im Cafe Bazzar an der Heinrich-Heine-Allee freut sich Inhaber Aydin Kirici. Er hat am Wochenende seine 35 Tische nach draußen geräumt. "Die Terrasse komplett zu öffnen, hat sich für uns erst jetzt gelohnt," sagt er. "Vorher war das Wetter zu unbeständig." Zudem verfügt das Bazzar über einen ganzjährig geöffneten Wintergarten. Jetzt hat Kirici sein Personal verdoppelt. Statt fünf Leuten im Service beschäftigt er nun neun Personen.