Prinzip Hoffnung lebt weiter

Die HSG bleibt auswärts ohne Punktgewinn. Der Rückraum hat keine Durchschlagskraft. Beim bisherigen Bundesliga-Vorletzten HBW Balingen-Weilstetten kassierten die Handballer von Spielertrainer Nils Lehmann eine überraschend deutliche 22:30 (11:16)-Niederlage.

<strong>Düsseldorf. Die schwarze Auswärtsserie der HSG Düsseldorf ist um ein weiteres Kapitel reicher. Beim bisherigen Bundesliga-Vorletzten HBW Balingen-Weilstetten kassierten die Handballer von Spielertrainer Nils Lehmann eine überraschend deutliche 22:30 (11:16)-Niederlage und lieferte einen eindrucksvollen Beweis der eklatanten Auswärtsschwäche. Schon am Freitagmorgen hatte Lehmann den HSG-Tross nach Schwaben gebten. Ein Kurztrainingslager sollte die Grundlage für das erste von drei Schlüsselspielen sein. Nur wenige Minuten nach dem Anpfiff in der nagelneuen Balinger Arena allerdings bot sich für das Düsseldorfer Trainergespann und die mitgereisten Fans das gewohnte Bild. "Es ist immer das Gleiche", schimpfte Kreisläufer Robert Heinrichs. "Wir geraten sofort in Rückstand und machen den Gegner mit unseren Fehlern stark. Dabei hatten wir die bestmögliche Vorbereitung." Bezeichnend war, dass es nach einer Reihe ausgelassener Möglichkeiten über sieben Minuten dauerte, ehe der erste Gästetreffer fiel, Frank Berblinger traf zum 1:4. Doch die HSG berappelte sich und kam in der 21. Minute durch Philipp Pöter zum 8:9. "In dieser Phase haben wir ganz gut gespielt und die Ruhe behalten", so Trainer Lehmann zu dieser Phase. Danach war es jedoch vorbei mit der Düsseldorfer Herrlichkeit. "Unsere vermeintlichen Leistungsträger waren nicht gut drauf und es gab zu viele individuelle Fehler", stellte Heinrichs fest. So hatte der HBW keine große Mühe, mit dem nötigen Engagement und hohem Tempo die HSG-Deckung durcheinander zu wirbeln. Nur drei Minuten nach Wiederanpfiff war die Partie gelaufen. Der 11:19-Rückstand bedeutete für die HSG den Genickbruch. "Wenn man ein solches Spiel gewinnen will, muss man mit Selbstvertrauen ins Spiel gehen und in einen Lauf kommen. Beides war heute nicht der Fall. Wir haben es nicht verstanden, den Rückstand nochmals aufzuholen", erklärte Lehmann.

Schnelle Gegenstöße sind Gift für die Abwehr der Düsseldorfer

Der Balinger Trainer Rolf Brack fand das Siegrezept. 13:3-Gegenstoßtore hatte der Statistik-Fan gezählt, "ein Wert, der Bände spricht" wie auch Lehmann zugeben musste.

Der reaktivierte Abwehrchef, der nach seiner Spielpause gegen den HSV Hamburg wieder die HSG-Defensive dirigierte, sah die Situation gelassen: "Natürlich haben wir aus den drei Spielen vier bis sechs Punkte gefordert. Aber Panik haben wir deshalb jetzt nicht." Seine Ratlosigkeit konnte Lehmann aber nicht verbergen.