Friedrichstraße: Tempo 30 und breite Radwege
Für Radler wird es eine Achse von Bilk bis in die City geben — und auch Fußgänger haben dann mehr Raum.
Düsseldorf. Anfang 2016 soll die U-Bahn in der Innenstadt endlich Fahrt aufnehmen. Die Straßenbahnen verschwinden somit auf Friedrich-, Elisabeth-, Kasernenstraße und Breite Straße. Wie es dann oberirdisch aussehen soll, diskutiert die Stadt seit zwei Jahren im Rahmen eines Moderationsverfahrens öffentlich mit Anwohnern und Interessensgruppen. Donnerstagabend nun stellte die Verwaltung ihre Pläne in der voll besetzten Aula des Luisengymnasiums an der Bastionstraße vor.
Ergebnis: Die vier Straßenzüge bleiben erwartungsgemäß zweispurige Hauptverkehrsstraßen. Sie bleiben ebenfalls Einbahnstraßen. Allen anderen Vorschlägen erteilte die Verkehrsverwaltung eine Absage. Doch der bisherige Raum, der heute für die oberirdischen Bahnen gebraucht wird, kann neu genutzt werden. Davon werden vor allem Radfahrer profitieren.
Sie erhalten vom Bilker Bahnhof über Friedrichstraße und Breite Straße bis zur Heine-Allee eine markierte Radspur (2,50 Meter breit). Dies gilt auch in umgekehrter Richtung stadtauswärts über Kasernen- und Elisabethstraße. Das wird die radfahrenden Unterbilker, Friedrichstädter und Bilker freuen: Sie nehmen heute vielfach Umwege über Seitenstraßen in Kauf, da es auf den genannten Straßen zu eng und damit gefährlich ist.
Auch die Querverbindungen — wie die ebenfalls stark frequentierte Herzogstraße — wird für Radfahrer sicherer gestaltet.
Tempo 30 sieht die Stadt auf der Kasernenstraße (im Bereich des beliebten Eiscafés Pia) vor. Diese Geschwindigkeitsreduzierung ist ebenfalls auf dem belebten Teil der Friedrichstraße zwischen Herzogstraße und Graf-Adolf-Platz vorgesehen.
Auf der Friedrichstraße ist neben der Radspur eine überbreite Fahrspur geplant. Auf der Einkaufsstraße soll es einen so genannten multifunktionalen Seitenraum geben. Der bietet erst mal den Fußgängern komfortableren Platz. Der Raum kann zudem wahlweise mit Gastronomie bestückt oder als Kurzzeit-Parkplatz genutzt werden. Hier soll es weitere individuelle Absprachen mit Geschäftsleuten geben. Verkehrsdezernent Stephan Keller spricht von „flexiblen und saisonalen Lösungen“, den Raum zu nutzen.
Die vier Straßen erhalten „Flüsterasphalt“. 60 bis 100 Bäume sollen gepflanzt werden, damit die Straßen wieder einen Alleecharakter bekommen. Vom Graf-Adolf-Platz zum Ständehauspark und Kaiserteich soll es eine neue Verbindung für Fußgänger geben.