Fröhlich: "Ich will ein Vorbild sein"
Dirk Elbers wollte eine rasche Entscheidung: Peter Fröhlich ist Chef an der Berliner Allee.
Düsseldorf. Peter Fröhlich strahlte. Soeben hatte ihm Bürgermeister Dirk Elbers (CDU) bescheinigt, er habe ein hervorragendes Standing bei den Kunden, er schaffe Vertrauen und motiviere die Mitarbeiter. Elbers bemühte sogar die abgenutzte Kapitänsmetapher: Fröhlich habe "in stürmischer See das Ruder fest in der Hand gehalten". "Ich bin stolz darauf, was man mir zutraut", sagte der parteilose 55-Jährige. Er wolle Vorbild für die Mitarbeiter sein und eine transparente Struktur schaffen.
Diese Struktur unterteilt nicht mehr in rote und gelbe Sparkasse- wobei das Gelb für die Commerzbank steht, aus der Vorgänger Heinz-Martin Humme und einige Mitstreiter zur Sparkasse gewechselt waren. Auch das ramponierte Verhältnis zum Verband soll repariert werden - das Verhältnis von Humme und Erwin zu den Sparkassenleuten wäre von Ärzten als gegenseitige Allergie bezeichnet worden.
Fröhlich ist Vorstandschef, an seiner Seite stehen Bernd Eversmann und der stellvertretende Vorstand Thomas Boots. Dennoch suchen Headhunter Vorstände: Für Karl-Heinz Stiegemann ist Ersatz zu finden, auch Eversmanns Rente ist in Sichtweite, spätestens 2010 verlässt er das Haus. Elbers machte deutlich, dass der ausstehende KPMG-Bericht nicht zu Konsequenzen gegen Eversmann führt. Humme und Stiegemann dagegen würden "mit aller Härte" verfolgt.
Von den Politikern bekommt Fröhlich breite Rückendeckung. "Das ist der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt", sagt SPD-Fraktionschef Günter Wurm. "Wichtig ist, dass es einen einstimmigen Beschluss gab", meint Marie-Agnes Strack Zimmermann (FDP). "Gerade in stürmischen Zeiten ist es wichtig, dass eine solche Entscheidung von allen getragen wird", sagt sie mit Blick auf die Pooth-Affäre. Nur so könne die Bank rasch aus den Schlagzeilen manövriert werden. Das sei dringend nötig: "Nichts ist so scheu wie Geld."
Bürgermeisterin Gudrun Hock lobt Fröhlichs Führungsstärke. Er sei "keine Verlegenheitslösung", sondern habe sich an der Spitze bewährt. "Das sind sich alle einig: Er ist der Aufgabe gewachsen." Wolfgang Scheffler (Grüne) lobt Fröhlich als jemanden, "der Vertrauen bildet. Er arbeitet ohne Schnörkel, ist authentisch. Genau so jemanden brauchen wir jetzt."
Über strategische Fragen wurde gestern nicht geredet. Der Verwaltungsrat hat sich aber bereits darauf verständigt, bei einem späteren Treffen über die Ausrichtung der Sparkasse zu reden. Die Rede ist von einem Termin "möglichst bald nach den Sommerferien".