Premiere „Funny Money“ kommt ins Theater an der Kö in Düsseldorf
Düsseldorf · Das Boulevard-Stück feiert am 1. Februar Premiere – mit einigen TV-Bekanntheiten.
Einmal im Jahr soll’s ein richtiger Schwank sein, erklärt René Heinersdorff. Er meint „Funny Money“ vom britischen Erfolgsdramatiker Ray Cooney, das Freitag, 1. Februar, im Theater an der Kö Premiere feiern wird. Regie führt Folke Braband – ein vielbeschäftigter Regisseur, der gerade mal wieder auf Achse sei, „unterwegs zum nächsten Projekt“, entschuldigt Theaterleiter Heinersdorff schmunzelnd beim Pressegespräch das Fernbleiben des Spezialisten für gehobenes Boulevardtheater: Bereits vor elf Jahren hatte er mit der „Grönholm Methode“ dem Haus in den Schadowarkaden einen wahrhaftigen Knüller beschert.
Jetzt also die Farce (oder der Schwank) von Cooney, von dem am Londoner Westend in irgendeinem Haus immer ein Stück laufe. Wie meistens bei ihm werden auch hier acht Mimen benötigt. „Nicht einfach, das schmerzt Intendanten von Privattheatern“, so Heinersdorff mit Blick auf die Kasse. Aber die Inszenierung des lustigen Stücks habe andernorts schon viele Zuschauer amüsiert. Und: „Die Schauspieler sind uns entgegengekommen, auch weil sie die Farce unbedingt spielen wollen.“
Nun sitzt das Funny-Money-Oktett (zwei Frauen, sechs Männer – die meisten waren häufiger im Theater an der Kö zu sehen) – aufgereiht wie auf einer Stange. Und plaudert über die Charaktere. Alles „Otto-Normal-Verbraucher“, keine schrillen, exzentrischen Figuren, wie üblich bei einer Farce, sagen sie. Exzentrisch und grotesk seien hier die Situationen und Verwechslungen, in die die Durchschnittsbürger geraten.
Es geht, wie der Titel verrät, um Geld. Viel Geld. 1,5 Millionen Euro. In einem Koffer, den Heiner Liebig im Zug findet. Genauer: Er verwechselt die Koffer, macht eine überraschende Entdeckung. Doch gibt er das Geld nicht beim Fundbüro ab, so, wie es sich für einen brav biederen Versicherungs-Angestellten gehören würde.
Und das ist Liebig durch und durch, gerät dann jedoch „völlig aus der Fassung, entdeckt seine kriminelle Energie“, erklärt Schauspieler Ralf Komorr seine Rolle. Liebig habe in seinem Leben nichts Großes erreicht, steht plötzlich vor einem Berg von Money und entscheidet sich, noch einmal durchzustarten. Mit seiner Frau Johanna (gespielt von Simone Pfennig). Sie hat wohl im Hause Liebig die Hosen an und muss von ihrem Mann erst einmal davon überzeugt werden, den Weg des Gesetzes zu verlassen. Viel verraten will die Wahl-Kölnerin nicht, nur, dass sie ein Karnevalslied trällern werde. Ausgesucht vom Fachmann Manes Meckenstock. Titel: „Da schwimmt ein Kölner im Rhein“. Muss sein, denn das Stück läuft ja auch während der Jecken Tage (Ausnahme: Rosenmontag).
Rheinische Fröhlichkeit. Die schätzt auch der Münchener Jacques Breuer, der die Gegenfigur Victor spielt. Auch er ist ein bekanntes Gesicht, nicht nur auf den Brettern, sondern auch durch Kinofilme und mehrere TV-Serien. Neu, also das erste Mal in den Schadow-Arkaden: Saskia Valencia in der Rolle von Victors Frau Betty – sie ist eine gut gelaunte, fröhliche Freundin des Paares Victor/Johanna. Die aparte Saskia Valencia mit halblangen, blonden Haaren und fein geschnittenem Gesicht kennen viele TV-Zuschauer; denn seit mehr als 25 Jahren steht die gebürtige Rostockerin regelmäßig vor der Kamera. Etwa in „Gute Zeiten, schlechte Zeiten“ war sie zu sehen. Seit 2011 spielt sie außerdem eine weibliche Hauptrolle in der ARD-Telenovela „Rote Rosen“ – darin heißt sie Katja Meissner. Man wird sehen, wie sie sich auf den Boulevard-Brettern schlägt.
Zu sehen ab 1. Februar, Theater an der Kö, Schadowstraße 11, Telefon 322333