Düsseldorf Gaslaternen: Zuschke wehrt sich gegen Kritik
Die Planungsdezernentin führt aus, was die Stadt für den Erhalt auf den Weg gebracht hat.
Düsseldorf. Nach der massiven Kritik einer Bürgerinitiative an den Plänen der Stadt für den Umgang mit Gaslaternen meldet sich Planungsdezernentin Cornelia Zuschke zu Wort. „Die Art und Weise wie hier namentlich nicht benannte Mitarbeiter des Amtes für Verkehrsmanagement als ‘Gaslaternenhasser’ diskreditiert werden, kann ich nicht akzeptieren“, sagt Zuschke. Diesen Vorwurf hatte Lutz Cleffmann von der „Initiative Düsseldorfer Gaslicht“am Donnerstag erhoben.
Zuschke weiter: „Uns enttäuscht und erschüttert die negative Auslegung unseres Vorschlags.“ Sie erklärt, dass nun gerade eine Methode entwickelt worden sei, „die vor allem die Belange des Denkmalschutzes und die der Heimat- und Identifikationsfaktoren einbezieht.“ Anhand exemplarischer Gebiete soll eine Methode festgelegt werden, die für jede einzelne Laterne die Frage beantwortet, ob sie erhalten bleiben soll oder nicht. Dabei solle eben nicht mehr nur technisch argumentiert werden. Zuschke betont, dass alles offen sei: „Die Verwaltung setzt auf einfache Lösungen, beispielsweise mit Erhaltungsgebieten. Es sind aber auch Lösungen denkbar, mit zusätzlichen Bereichen, in denen nur ein Teil der Gaslaternen erhalten beziehungsweise teilerneuert werden. Außerdem verweisen wir auf den mit der Denkmalpflege vereinbarten Umgang mit Gaslaternen, diese per se als technisches Denkmal anzuerkennen. Das ist neu.“
Die Planungsdezernentin betont außerdem, dass nicht über die Köpfe der Bürger hinweg entscheiden werden soll. Was ist beabsichtigt? Im Vorfeld des Tages des Offenen Denkmals soll es am 6. September einen Vortragsabend geben, an dem Städte, die Gaslaternenbestände besitzen oder besaßen, über ihren Umgang und ihre Erfahrungen mit dem Erhalt von Gaslaternen berichten. Da soll dann auch mit allen Beteiligten diskutiert werden.
Am darauffolgenden Tag soll bei einem ganztägigen Workshop mit den Bürger- und sonstigen Initiativen über die von der Stadtverwaltung als grundsätzliche Ausgangsbasis erarbeitet Methode diskutiert werden. Die Methode soll angereichert werden, mit dem, was an Wissen in den Bürgerinitiativen, aber auch bei Fachleuten vorhanden ist. Erst nach Auswertung und einer Ausstellung für die Bevölkerung, erneut in die politischen Gremien gebracht werden. „Was ist daran ‚düster’?, frage ich mich, da genau diese Mehr-Schritte-Methode erst ermöglicht, dass statt festgefahrener Meinungen noch Belange eingespielt werden können, die bisher nicht berücksichtigt waren“, sagt Zuschke.
Auch finanziell versuche die Stadt alles, um zusätzliche Mittel zu gewinnen. So habe die Verwaltung die Gaslaternen bereits beim Programm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen — Wir fördern, was Menschen verbindet“ als Förderprojekt angemeldet. Zuschke sieht auch hier einen wichtigen Ansatzpunkt, „nämlich identitätsstiftendes Erbe im Ganzen in den Blick zu nehmen, und auch mit Mitteln des Landes und des Bundes — nicht nur der Stadt — den Erhalt möglichst vieler Laternen auch finanzierbar zu machen. Ich kann darin kein ‘torpedieren des Erhalts’ erkennen“.