Düsseldorf Geisel will ein Café im und vor dem Rathaus etablieren
OB prüft bereits Pläne. Ein Caterer soll auch den Ratskeller ganzjährig öffnen — wie in vielen anderen Städten.
Düsseldorf. Oberbürgermeister Thomas Geisel hat schon vor seiner Wahl 2014 dafür geworben, das Rathaus mehr für die Bürger zu öffnen. Jetzt will er den Worten Taten folgen lassen, die über die mittwöchliche Rathausführung hinausgehen.
Geplant wird gerade die Einrichtung eines Cafés auf dem Rathausplatz, wie Geisels Büroleiter Jochen Wirtz gegenüber der WZ bestätigt: „Wir prüfen zurzeit die Genehmigungslage in Sachen Gaststättenverordnung und Brandschutz“, sagt Wirtz.
Konkret sucht die Stadt parallel bereits einen Caterer oder Gastronom als Pächter, der das Café in Verbindung mit dem Ratskeller im Untergeschoss des altehrwürdigen Hauses übernehmen kann. Wirtz: „Der oder die sollen den Ratskeller das ganze Jahr bespielen — bis auf die wenigen Termine, an denen die Stadt den Keller für offizielle Anlässe benötigt.“ Das aber kommt immer seltener vor, an den meisten Tagen stehen die Räume im Untergeschoss leer.
Während das Café den meist verwaisten Rathausplatz in den Monaten Mai bis September beleben und zum Anziehungspunkt machen soll, könnte man im Ratskeller das ganze Jahr über einkehren. Welche Art Restaurant sich dort etabliere, hänge von den Angeboten ab, der Oberbürgermeister möchte jedoch, dass man dort mindestens ein gepflegtes Bier trinken und sich mit einfachen Snacks und/oder Gerichten stärken kann. Eine funktionstüchtige Küche befindet sich seit langem in der 1. Etage.
Dass die Stadtspitze mit dieser Art der Vermarktung des Rathauses auch Einnahmen für die klamme Kasse generieren möchte, verhehlt niemand: „Aber das ist wirklich nur ein Nebeneffekt“, betont Jochen Wirtz, „in der Hauptsache geht es uns darum, das Rathaus und den Platz davor zu beleben und für Düsseldorfer sowie auswärtige Besucher zu öffnen.“
In der Tat gibt es Rathaus-Cafés oder bekannte Ratskeller vielerorts, zum Beispiel in den Hansestädten Bremen, Lübeck und Hamburg, wo das Restaurant im Haus der Bürgerschaft namens „Parlament“ eine beliebt-gediegene Adresse ist. Auf Vorbilder stießen die Düsseldorfer aber auch in NRW, zum Beispiel in Aachen, wo man im Rathaus nach einem Umbau nun in historischer Kulisse drinnen und draußen in drei verschiedenen Gaststätten essen und trinken kann.
In Düsseldorf soll das Café draußen am Rathaus mit einer weiteren „Befreiung“ verbunden werden. Wirtz: „Es wird geprüft, ob die Einzäunung des Jan-Wellem-Reiterstandbildes abgebaut werden kann.“