Gestohlene Airbags entdeckt: Polizei jagt Autoknacker-Bande

Düsseldorf. Die Polizei hat die 58 Airbags, die in der Nacht zu Dienstag beim Autohaus Opel Dresen in Heerdt gestohlen wurden, im Fluchtauto der Diebe entdeckt. Wie jetzt erst bekannt wurde, war der Wagen noch in der Nacht kurz nach der Tat von Neusser Streifenpolizisten verfolgt worden.

Die vermutlich aus Polen stammenden Täter sind noch auf der Flucht. Nach dem mutmaßlichen Kopf der Bande fahndet die Polizei jetzt international.

Die Täter - die Polizei geht von einem Trio aus - waren am späten Montagabend auf das Gelände des Autohauses gelangt. Dort schlugen sie an 29 Neuwagen die Seitenscheiben ein, bauten Fahrer- und Beifahrer-Airbag fachmännisch aus. Wert der Beute: fast 100.000 Euro. Über einen Wirtschaftsweg, der unter der Brüsseler Straße (B7) hindurchführt schleppten die Diebe die Airbags zu einem wartenden Seat.

Jetzt spielte der Zufall der Polizei in die Hände: Denn just als die Diebe mit ihrer Beute flüchten wollten, kreuzte eine Neusser Streife den Weg der Bande. Die Beamten wunderten sich, dass an dem Auto vor dem Losfahren die Beleuchtung ausgeschaltet wurde. Die Streife hängte sich an die Fersen der Diebe. Wenig später entdeckten die Polizisten den Seat an einer Freifläche am Böhlerweg. Verlassen. Diensthunde und ein Hubschrauber mit Wärmebildkamera suchten das bewachsene Gelände ab - "aber wir konnten keine Personen finden", sagt Jürgen Franke, Kfz-Ermittler der Düsseldorfer Polizei. Als seine Beamten das Auto durchsuchten, stießen sie in Hohlräumen versteckt auf die 58 Airbags.

Das Auto ist in Polen zugelassen auf Mariusz Dudek, der unter dem falschen Namen Marcin Nowakowski reist. Nach ihm wird jetzt international gefahndet. Die Ermittler gehen davon aus, dass Dudek für drei weitere Aufbruchsaktionen bei Opel Dresen in Heerdt sowie für einen Diebstahl bei Opel Dresen in Kaarst im Juli 2009 verantwortlich ist. Möglicherweise auch für weitere Taten deutschlandweit. Franke: "Dass hochwertige Airbagsysteme gestohlen werden, ist derzeit bundesweit ein Phänomen." In Polen werden diese als Ersatzteile für Unfallwagen auf Marktplätzen verhökert.