G20-Motive Gewalt-Graffiti verunstalten Garather Feuerwache

Zwei Motive eines Graffiti-Wettbewerbs spielen mit den G20-Exzessen in Hamburg. Die CDU ist empört und fragt im Rat nach.

Düsseldorf. Diese Graffiti sind ein astreiner Fall aus der Kategorie „Dumm gelaufen“: Ausgerechnet am Tag, an dem die Nation fassungslos die Gewaltexzesse vom Hamburger G20-Gipfel diskutiert, wird in Garath eine Wand der Feuerwache so „verziert“: ein Maskierter mit Baseballknüppel und Molotow-Cocktail in den Händen steht einem schon arg ramponierten Polizisten gegenüber, zwischen ihnen die Worte: „Friede, Freude, Bullen-Klatschen“. Ein zweites Wandbild setzt die Kinder-TV-Ratesendung „1,2 oder 3“ in Bezug zu den Ereignissen in der Hamburger Schanze.

Gesprayt wurde das alles nicht etwa heimlich in der Nacht, sondern bei einem genehmigten Graffiti-Contest, der auch im Rahmen eines Jugendfestes des SOS Kinderdorfs in Garath stattfand. Die CDU ist empört und stellt am Donnerstag im Stadtrat eine aktuelle Anfrage: „Wie kann es sein, dass solche Inhalte auf die Mauern der Feuerwache 6 gelangen konnten? Gab es vorher keine Skizzen, die mit dem Veranstalter des Graffiti-Contests abgestimmt wurden?“, fragt Fraktionsvize Andreas Hartnigk. „Nein“, beteuert Damian Bautsch von „Skylinez“, dem Ausrichter des Contests, denn: „Man kann die Motive im Entstehungsprozess zu 90 Prozent nicht erkennen“, sagt er. Als er dann das fertige Werk sah, habe auch er sich entgeistert gefragt: „Was soll das denn, bitte“? Man habe es indes nicht noch am gleichen Tag entfernen können, das habe die Feuerwehr erst am Tag darauf erledigt. Garaths CDU-Ratsherr Klaus Mauersberger spricht von einem „schockierenden Skandal“, nimmt Bautsch aber auch in Schutz: „Vier Jahre ist alles gut gelaufen, damit konnte jetzt keiner rechnen.“

"Apocalypse Now" - G20-Randale in Hamburg
34 Bilder

"Apocalypse Now" - G20-Randale in Hamburg

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Auch die Stadt reagierte am Abend, teilte mit, dass der Fall der Polizei gemeldet worden sei. Und: „Feuerwehr und Amt für Gebäudemanagement haben der Nutzung der Wände nur unter strengen Auflagen zugestimmt — so wurden politische, religiöse und sexistische Darstellungen ausgeschlossen. Dies wurde von Herrn Bautsch schriftlich zugesichert.“