Friedrichstadt Givebox verkommt zur Müllbox

Schon zwei Schränke mussten umziehen. Jetzt wechselt eine dritte Kiste den Standort.

Foto: JM/dpa

Düsseldorf. Für die Ehrenamtlichen, die sich in den Stadtteilen um die 14 Giveboxen kümmern, wird es immer schwieriger, die Tauschschränke in Schuss zu halten. Immer wieder würden ganze Haushaltsauflösungen an den Boxen abgeladen, sagt Hildegard Düsing-Krems, die das Projekt der Giveboxen koordiniert und mit nahezu allen Teams der Stadtteile in Kontakt steht. „Die Vermüllung nimmt weiter zu“, beklagt sie. Viele im Team seien Rentner, die von den Müllmengen zunehmend überfordert seien.

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An zwei Standorten haben die Ehrenamtlichen daher jetzt aufgegeben. Schon vor einigen Wochen wurde, wie berichtet, die Givebox, die ursprünglich am Apostelplatz in Gerresheim stand, abgebaut. Sie wurde zum Kirchplatz in Unterbilk gebracht und ersetzt seitdem dort den Schrank, der im vorigen Sommer abbrannte.

So erging es jetzt auch der Givebox von der Heyestraße in Gerresheim. „Es konnte so nicht so weitergehen“, sagt Düsing-Krems. Auch dieser Schrank wurde abgebaut und zu einem neuen Standort gebracht — zum Fürstenplatz in Friedrichstadt. Gleiches steht in den nächsten Wochen auch der Box bevor, die aktuell noch an der Vennhauser Allee steht. Dort ist allerdings noch kein neuer Standort gefunden.

„Givebox to go“ nennt Hildegard Düsing-Krems das Prinzip, das es in Zukunft wahrscheinlich häufiger geben wird. „An den neuen Standorten geht es meistens wieder, dort wird weniger Müll abgeladen“, sagt sie. Ein Beispiel dafür sei der neue Standort am Kirchplatz, dort gibt es derzeit offenbar keine Probleme. Ganz im Gegenteil. „Der Schrank wird gut angenommen“, sagt Düsing-Krems.

Da das Abladen von Müll und Sperrgut vor allem nachts passiere, sieht sie keine andere Möglichkeit, als die Schränke nach einer Zeit umziehen zu lassen. Nur weil eine Box umzieht, heiße das aber nicht automatisch, dass eine Rückkehr zum ursprünglichen Standort ausgeschlossen sei.

Das ganze Projekt infrage stellen wolle man noch lange nicht. In anderen Städten ist das bereits geschehen. „Es gibt hier so viele Menschen, die sich intensiv um die Schränke kümmern“, sagt sie. Und glücklicherweise seien auch nicht alle Boxen Problemfälle. „An ungefähr der Hälfte der Standorte klappt alles wunderbar.“