Glühwein und Gemütlichkeit locken die Touristen
Die Atmosphäre des Weihnachtsmarktes wissen nicht nur Düsseldorfer zu schätzen.
Düsseldorf. Kerzen, Kunsthandwerk und Schmuck verschwinden in Einkaufstaschen, Bratwürste und Tassen dampfenden Glühweins werden über die Theken gereicht. Wer auf dem Weihnachtsmarkt verkauft, tut gut daran, der englischen Sprache mächtig zu sein. Denn die Atmosphäre des Marktes wissen neben den Düsseldorfern auch Touristen zu schätzen — sie reisen teilweise extra zu diesem Anlass aus dem Ausland an.
Renate Diem aus der Schweiz hat sich ein paar Tage freigenommen, um Düsseldorf von seiner heimeligsten Seite kennenzulernen. „Ich war noch nie hier“, sagt die Züricherin und gerät ins Schwärmen: „Das ist der schönste Weihnachtsmarkt, den ich bisher kenne. Das Angebot ist vielseitig, und alles wird schön sauber gehalten“, lobt sie. Die drei Tage ihres Aufenthalts will sie unter anderem nutzen, um Geschenke zu kaufen — gerade erst hat sie Räucherstäbchen erworben.
Brigitte Iven aus Aurich an der Nordsee ist der Markt noch sehr vertraut: Sie ist vor drei Jahren aus Grevenbroich nach Norddeutschland gezogen. „Den Bummel über den Weihnachtsmarkt lasse ich mir aber nicht nehmen. Am schönsten ist der Engelchenmarkt“, sagt sie und seufzt. „Ich könnte hier fast an jedem Stand etwas kaufen.“
John Selby aus England ist eigentlich zum arbeiten in Düsseldorf. „Klar, dass ich mit den Kollegen auch mal auf den Weihnachtsmarkt gehe. Ich wohne in der Nähe von London. Dort gibt es auch einen Weihnachtsmarkt, der ist allerdings mehr Markt als weihnachtlich. Der echte hier ist deutlich schöner.“ In der Hand hat er eine Tüte voller Christstollen. „Die Kollegen haben welchen mit ins Büro gebracht. Der schmeckt fantastisch.“
Auch Tengis Tserendash aus der Mongolei ist beruflich in der Stadt. Doch nach dem Besuch der Medica bleiben ihm jetzt noch einige Tage, um durch die weihnachtliche Stadt zu schlendern. „Ich bin Buddhist, bei uns gibt es solche Märkte nicht. Glühwein kannte ich aber schon“, sagt er und lacht. An einem Stand mit Edelsteinen bleibt er stehen. „Die sind sehr interessant. Vielleicht ein erstes Weihnachtsgeschenk.“
Ein paar romantische Tage planen Michelle Crabb und Michael Sidebottom aus England. Das Paar aus Southampton ist extra in der Vorweihnachtszeit angereist und steht nun vor der Entscheidung: Thüringer oder Krakauer? „Bei uns zu Hause gibt es nur kleine Weihnachtsmärkte, die sind nicht mit den deutschen zu vergleichen“, sagt Michelle Crabb. „Ich mag die Aufteilung in sieben kleinere Märkte, das macht es sehr gemütlich“, ergänzt Sidebottom.
Aufregend ist der Bummel zwischen den geschmückten Buden für Natalia Cardona und Alvaro Salvador aus Spanien. Sie sind mit der Schulklasse aus Valencia gekommen. Natalia hat einen Elch aus Porzellan gekauft, Alvaro lässt sich einen kleinen Tannenbaum einpacken.
„In Madrid gibt es einen Weihnachtsmarkt, aber der ist ganz anders“, sagt Alvaro. Glühwein trinkt er noch nicht, trotzdem hat es ihm die Pyramide mit dem Ausschank an der Flinger Straße besonders angetan. Natalias Favorit: „Die vielen Stände mit Süßigkeiten.“