Grillfest-Organisator sieht sich als Opfer der Facebook-Partys

Marcel Burian will sein „Grillen und Chillen“ nicht mit anonymen Facebook-Treffs vergleichen.

Düsseldorf. Facebook-Partys, die in Gewalt eskalieren wie in Wuppertal, verwüstete Wohnungen und Vorgärten nach ausgeuferten Feten-Einladungen in dem sozialen Netzwerk — die sogenannten Facebook-Partys sind in aller Munde.

Und die Kommunen rätseln, wie sie diesem Phänomen, das offenbar die öffentliche Ordnung bedroht, Herr werden sollen.

Bei Marcel Burian, der seit drei Jahren die „Grillen und Chillen“-Events am Rhein veranstaltet und dazu über Facebook einlädt, hat es die Stadt Düsseldorf mit der Androhung von Reinigungs- und Entsorgungs- und Nutzungskosten von 4000 Euro versucht.

Doch die Absage des für den vergangenen Sonntag geplanten Grillfestes soll nicht daran gelegen haben. „Die Absage war einfach wetterbedingt“, sagt Burian. „Von den Kosten-Androhungen lasse ich mich nicht unterkriegen.“ Burian hat „Grillen und Chillen am Hammer Rheinstrand“ nun für nächsten Sonntag angesetzt, vorausgesetzt das Wetter spielt mit — und die Stadt.

„Ich werde mich mit der Verwaltung zusammensetzen und überlegen, welche Lösungen wir für unser Event finden können“, sagt der 28-Jährige. Heute soll ein erstes Gespräch stattfinden. Veranstaltungsmanager Burian könnte sich auch vorstellen, sein „familiäres Zusammensein“ an einen anderen Ort zu verlegen.

Stadt-Sprecher Volker Paulat machte am Montag allerdings wenig Hoffnung auf eine Erlaubnis: „Der Hammer Strand ist Landschaftsschutzgebiet, ich kann mir nicht vorstellen, dass das Liegenschaftsamt das erlaubt.“

Von Seiten der Stadt heißt es zudem: Der Hammer Strand ist Eigentum der Stadt. Jeder Grundstücksbesitzer würde sich dagegen wehren, wenn plötzlich jemand in seinem Garten Feste veranstaltet.

Dabei hat die Grill-Party in diesem Jahr am 17. Mai schon einmal stattgefunden. „Da waren 40 bis 45 Leute, alles Bekannte und Freunde von mir, alles war friedlich“, sagt Burian, der sich zu unrecht in einen Topf mit den Facebook-Chaos-Partys geworfen sieht. Das seien doch meist anonyme Teenager-Events, die dann aus dem Ruder laufen.

„Wir laden unsere Gäste persönlich in unsere Facebook-Gruppe ein. Etwa 90 Interessierte haben wir auch abgewiesen, weil wir sie nicht kennen“, sagt der Hammer, der ausschließt, dass eine seiner Feten ähnlich eskalieren könnte wie die Straßenparty in Wuppertal. Geht es nach der Stadt, bleiben die Grills in Hamm trotzdem kalt — auch bei Sonnenschein.