Drahtloses Internet? Die City ist ein großes Funkloch

In Sachen Wifi hinkt Düsseldorf noch hinterher. Ein Verein will helfen.

Düsseldorf. Michael Holewa sitzt im Starbucks-Café an der Mittelstraße, vor sich sein Laptop. Der 33-jährige hat das Café bewusst angesteuert, weil er weiß, dass er hier umsonst und drahtlos ins Internet kommt.

Das tut auch Kate Wheeler regelmäßig. Sie weiß, dass es diesen Service sonst fast nirgendwo gibt. Ihre Erfahrung: „In meiner Heimatstadt in den USA gibt es überall Hotspots, in Düsseldorf muss man suchen.“

Düsseldorf gibt sich gern als moderne Großstadt mit internationaler Ausstrahlung. Aber wie sieht es in Sachen moderner Kommunikation aus?

Viele Städte haben in den vergangenen Jahren ein Netz für mobile Kommunikation aufgebaut. Auch in Fernost ist man viel weiter, in Asien etwa verzichten nicht mal drittklassige Kaffeebars auf den Service. Durch die Verbreitung von Wifi-fähigen Handys wird die Frage nach dem Netz immer öfter gestellt.

Doch in der Düsseldorfer Innenstadt ist die Liste der Angebote übersichtlich, wie eine Umfrage der WZ zeigt: Im Woyton-Café in der Hunsrückenstraße bekommt man an der Kasse das Passwort und kann dann für eine Stunde umsonst surfen.

Der Hintergrund: Im Herbst gab es Probleme, weil ein Nutzer illegale Daten heruntergeladen hatte. Deshalb wird jetzt das Passwort ständig geändert und ein Filter eingesetzt.

Ohne zeitliche Begrenzung ist das W-Lan im „Goldenen Einhorn“ auf der Ratinger Straße für Kunden freigeschaltet. Ohne Zeitlimit und ohne Passwortabfrage kann auch in allen Starbucks-Filialen gesurft werden.

Deutlich größer ist dagegen die Zahl der Cafés ohne Wifi. Das „Bazzar-Café“ an der Heinrich-Heine-Allee etwa verzichtet aus Angst vor illegaler Nutzung. Im „Le pain quotidien“ am Carlsplatz heißt es, dass das Kassensystem über Wifi laufe, so dass es bei Freischaltung für Kunden problematisch würde.

Und wer im Café Bittner am Carlsplatz surfen will, guckt ebenso in die Röhre, wie die Internet-Nutzer im benachbarten Bastians.

Auch die Stadtverwaltung ist beim Thema kein Vorreiter: Manfred Blasczyk von der Pressestelle kann auf Anfrage keinen städtischen Hotspot nennen und auch von keinen Ausbauplänen berichten: „Das Thema ist zurzeit nicht auf der Agenda.“

Sebastian Korte vom Verein „Freifunk“ sieht indes deutlichen Nachholbedarf: „In Städten wie Berlin oder Leipzig kommt man deutlich besser ins Netz.“ Als einen Grund sieht der Informatiker, dass die Einrichtung nicht einfach ist.

Da will der Verein ansetzen und bietet Gastronomen an, unentgeltlich, ein W-Lan-Netz einzurichten. Damit Düsseldorf endlich aus dem Funkloch kommt . . .