Großbrand: Millionenschaden bei Feuer im Feinkost-Handel
Ds Geschäft in Vennhausen ist zerstört, mehrere Wohnungen sind unbewohnbar. Die Polizei nahm einen Verdächtigen fest.
Düsseldorf. Hans-Werner Große sitzt rauchend im Kiosk und schaut fast unbeteiligt auf das Blaulicht vor der Tür, auf die Schläuche der Feuerwehr, auf Absperrungen. Dem 61-Jährigen sitzt der Schock tief in den Gliedern. Am späten Sonntagabend hatte es wild an seine Wohnungstür geklopft. "Eine Polizistin stand da und sagte nur: ,Schnell, raus!’", berichtet Große. "Ich hatte nicht einmal Schuhe an, als ich auf der Straße stand."
Zu diesem Zeitpunkt loderte das Feuer in dem rund 600 Quadratmeter großen Feinkost-Großhandel im Erdgeschoss des Hauses Vennhauser Allee 222 bereits lichterloh. "Als die Einsatzkräfte ankamen, konnten sie die Flammen durch das Schaufenster sehen", sagt Feuerwehrsprecher Heinz Engels. Ein Passant hatte die Leitstelle gegen 21.45 Uhr alarmiert, weil er Rauch bemerkt hatte.
Das Feuer fraß sich durch Möbel und in die Decken. In dem Geschäft verkohlten Weinflaschen, Paletten mit Konservendosen und Ketchup-Eimern sowie Pizzakartons - aber auch jede Menge Kunststoffverpackungen. "Die Einsatzkräfte konnten erst nicht in das Gebäude vordringen, weil es zu heiß war", sagt Engels. "Die Temperatur lag bei über 1000 Grad."
Mit sechs Rohren und je 1000 Liter Wasser pro Minute kämpften in der Nacht 150Feuerwehrleute gegen den Brand. 150 Pressluft-Atmer verbrauchten die Einsatzkräfte.
Das Technische Hilfswerk rückte zur Unterstützung an, schlug ein Loch in die Rückwand des Geschäfts, um die Löscharbeiten zu erleichtern. Bis zum Montagnachmittag waren Einsatzkräfte vor Ort mit dem Ausräumen des zerstörten Ladens beschäftigt, die Vennhauser Allee blieb zwischen In den Kötten und Am Kleinforst für den Verkehr gesperrt.
Am Morgen stellte die Feuerwehr massive Risse in der Hauswand fest. Ein Statiker rückte an und gab Entwarnung: keine Einsturzgefahr. Dennoch wurden nur die Wohnungen in der zweiten Etage freigegeben. Das erste Stockwerk ist vorerst unbewohnbar. Ein geringer Trost dürfte für Hans-Werner Große und seine Nachbarn sein, dass die Polizei bereits in der Nacht den mutmaßlichen Brandstifter festgenommen hat.
Beamte waren vor Ort auf den 24-Jährigen aufmerksam geworden, nach der Feststellung der Personalien ergaben sich konkrete Anhaltspunkte, dass er das Feuer vorsätzlich gelegt haben könnte. Nähere Angaben wollen Polizei und Staatsanwaltschaft nicht machen. Der Verdächtige wurde gestern im Präsidium vernommen.