Heiz-Verbot: Eisige Stimmung auf der Kö

Für Restaurants an der Kö gilt Heizverbot. Einige Wirte wollen sich nicht daran halten.

Foto: David Young

Düsseldorf. Bei Tageshöchsttemperaturen von 16 Grad herrscht auf den Terrassen vieler Gaststätten zurzeit nicht gerade Hochbetrieb. Um den Umsatz bei schlechtem Wetter zu retten, setzen viele Gastronomen zur Not auch in den Sommermonaten auf Heizgeräte. Doch an der Kö gilt seit 2011 zwischen März und Oktober ein Verbot für die Wärmespender.

„Die Königsallee ist Düsseldorfs Prachtstraße. Heizpilze und -strahler passen optisch nicht ins Bild und sind deshalb in den Gestaltungsrichtlinien untersagt“, begründet Ordnungsamtsleiter Michael Zimmermann das Verbot.

Dieses Argument versteht Sekip Oenal nicht: „Unsere Strahler sieht man kaum, ich weiß nicht, was das Problem sein soll“, sagt der Geschäftsführer des Buon Giorno. Er ignoriert das Verbot deshalb bisher: „Wir machen das ja nicht für uns, sondern weil die Gäste es wollen“, sagt Oenal.

Seit in Innenräumen Rauchverbot gelte, sei die Nachfrage nach den Heizern noch gewachsen. Einige Gäste, die es sich auf der Terrasse bequem gemacht haben, bestätigen das: „Drinnen dürfen wird nicht rauchen und ohne Heizung hält man es draußen nicht aus.“ Um Umweltschäden und Stromrechnung gering zuhalten, stelle er die Lampen ohnehin nur bei Bedarf an, sagt Oenal: „Wenn niemand hier sitzt, sind die Geräte natürlich ausgeschaltet.“

Geschürt wird der Ärger der Kö-Gastronomen dadurch, dass nicht überall die gleichen Regeln gelten. In der Altstadt kann nämlich das ganze Jahr über nach Lust und Laune geheizt werden. Dort ist man froh, dass die jahreszeitlichen Auflagen nicht gelten. „Egal ob im Januar oder August, bei zwölf Grad müssen wir einfach die Heizung aufdrehen, damit sich die Gäste wohlfühlen“, sagt Elmar Uecker, Betriebsleiter der Kasematten am Rhein. Auch für Christoph Tenge vom Uerige ist klar: „Wenn es jetzt noch kälter wird, werden wir wohl die Strahler nutzen.“

Neben den optischen Bedenken erklärt sich die Extraregelung für die Kö laut Ordnungsamt auch durch die Betriebszeiten. „Auf der Kö ist die Außengastronomie zwischen November und Februar geschlossen“, sagt Zimmermann. In der Hauptsaison für Heizungen seien die Geräte dort also überflüssig.

Sekip Oenal kann diese Erläuterungen nicht nachvollziehen. Für ihn steht fest: „Bis eine offizielle Beschwerde kommt, wird weiter geheizt.“ Diese dürfte allerdings nicht mehr lange auf sich warten lassen: „Das Ordnungsamt wird sich mit den betreffenden Terrassenbetreibern in Verbindung setzten“, sagt Zimmermann. „Wenn die Strahler dann abgenommen werden, ist das Thema für uns erledigt, ansonsten denken wir über weitere Schritte nach.“