Hitze: Platanen werfen Borke ab
Das aktuell heiße Wetter verstärkt den Effekt. Aber er ist natürlich.
Ob am Rheinufer, in Parks oder an der Kö: Viele Spaziergänger sehen zurzeit, dass die Bäume Rinde verlieren. Große Stücke liegen auf den Wegen und rund um die Gewächse. Äste und Stämme sehen kahl aus. Macht den Pflanzen die lange Hitzeperiode zu schaffen, sind sie etwa krank? Unsere Redaktion hat beim Gartenamt der Stadt nachgefragt.
Amtsleiterin Doris Törkel stellte zunächst einmal fest, dass die Bäume nicht etwa ihre Rinde abwerfen, sondern deren äußere Schicht, die Borke. „Im Unterschied zur Rinde handelt es sich bei der Borke um bereits abgestorbenes Material.“ Es sind übrigens nicht, die kränkelnden Kastanien auf der Kö, die die Borke abwerfen, sondern die robusteren Platanen.
Wenn die Bäume wachsen, und der Stammumfang zunimmt, blättert die Borke bei den Platanen ab und es entsteht die für diese Baumart typische Fleckung des Stammes. Dieses Phänomen tritt laut Gartenamt jedes Jahr auf, ist aber ungefähr alle drei Jahre besonders stark. „Die aktuelle Hitzeperiode verstärkt diesen Effekt“, sagt Törkel. Die Erklärung: Die Bäume saugen zur Zeit tagsüber mehr Wasser aus dem Boden und sind daher am Tage geringfügig „dünner“. Nachts nehmen sie dann wieder den normalen Umfang an und dabei löst sich die Borke. Es handele sich also um ein absolut natürliches Phänomen.
Die Platanen sind folglich nicht die „Sorgenkinder“ von Doris Törkel. Es sind vielmehr die Jungbäume, die Wasser brauchen. Auch Bürger reagieren und gießen die Bäume vor ihrer Haustüre.