Hochzeitswiese: „Das gibt sehr guten Apfelkuchen“
30 Paare pflanzten Obstbäume als Symbol für ihre Liebe. Die Aktion von Pro Düsseldorf steht jedoch kurz vor dem Ende.
Düsseldorf. Es besteht noch Hoffnung: Eigentlich sollten bei der Pflanzaktion „Hochzeitswiese“ der Initiative Pro Düsseldorf am Samstag die letzten Obstbäume von Hochzeitspaaren in Düsseldorfer Boden gesetzt werden, Vorsitzender Ingo Lentz hat jedoch noch nicht aufgegeben: „Irgendwann wird uns die Stadt vielleicht wieder Raum zur Verfügung stellen.“ Denn die Aktion erfreut sich großer Beliebtheit. Auch am Samstag waren 30 Hochzeitspaare auf der abgelegenen Wiese im Tal des Rotthäuser Baches am Sauerweg mit Schaufel aktiv.
Bei Fabian Schur, der seine Frau Jana am 23. Juli geheiratet hat, weckt die Aktion Kindheitsgefühle. „Brettacher Sämling — das gibt hervorragenden Apfelkuchen“, weiß Schur.
Doch bis der Baum das erste Mal abgeerntet werden kann, dauert es etwa vier bis fünf Jahre. „Kein Problem“, sagt Jana Schur. Schließlich solle der Baum mit Ehe und Familie wachsen, ein Symbol für den gemeinsamen Beginn und somit gleichzeitig eine schöne Erinnerung an die Hochzeit sein. Zu ihrem Baum sind die beiden Düsseldorfer völlig unverhofft gekommen, hat Jana Schur ihn doch von ihrer Schulklasse des Sankt-Ursula-Gymnasiums geschenkt bekommen. „Eine tolle Idee“, sagt die Lehrerin.
Ebenso Empfänger eines Geschenks sind Sonja und Christian Hammer, die ihren Hochzeitsbaum von Freunden geschenkt bekommen haben. „Ein schönes Symbol, von dem man langfristig etwas hat“, sagt Christian Hammer. „Äpfel und Kirschen haben wir im eigenen Garten, deshalb haben wir uns für einen Zwetschgenbaum entschieden. Das wird ein bunter Obstsalat.“ Außerdem möchte das Ehepaar die Früchte auch mit Schnaps veredeln. „Davon hätten dann auch unsere Freunde was“, sagt das Ehepaar.
Julia und Florian Korb indes spekulieren auf den guten, alten Apfelkuchen. „Wir werden regelmäßig nach unserem Baum schauen und sehen, wie er sich macht.“ Pflegen müssen sie ihren Apfelbaum der Sorte Holsteiner Cox allerdings nicht. Diese Arbeit übernimmt das Gartenamt. Für die Eheleute Korb ist das Geschenk der Schwiegereltern etwas Besonderes, da sie selbst keinen Garten haben. „Mal etwas anderes als ein Geld-Geschenk.“
Noch besteht keine Gewissheit, aber vielleicht können sich in naher Zukunft auch andere Paare wieder über Geschenke solcher Art freuen. Bis dahin entfernt Lentz jedoch die Werbe—Flyer aus dem Standesamt. Lentz: „Erstmal brauchen wir neue Wiesen, die bepflanzt werden können.“ Ingo Lentz und die Initiative Pro Düsseldorf zumindest geben die Hoffnung so schnell nicht auf.