Düsseldorf Hohe Folgekosten? Zweifel am Kö-Bogen-Deal
Die CDU lässt prüfen, ob die Stadt am Ende nicht netto bis zu 20 Millionen Euro weniger erzielt.
Düsseldorf. Viel Lob bekam OB Thomas Geisel, als er vorletzte Woche den Verkaufspreis der städtischen Grundstücke für das geplante Ingenhoven-Tal (Kö-Bogen II) verkündete: 70 Millionen Euro müssen die Investoren für 2000 Quadratmeter Fläche zahlen, hieß es. Doch jetzt gibt es Zweifel, ob der Deal für die Stadt wirklich so lukrativ ist. Die CDU beantragt Akteneinsicht in die Verträge.
Die Christdemokraten befürchten, dass der hohe Verkaufspreis durch einige Haken geschmälert wird, die in Summe bis zu 20 Millionen Euro schwer sein könnten. So soll die Stadt, und nicht der Investor für wichtige Folgekosten aufkommen müssen, unter anderem für die Instandhaltung und Pflege der Flächen zwischen dem Schauspielhaus und den Libeskind-Bauten (Kö-Bogen I), aber auch für die erforderliche Verlegung von Leitungen sowie die Planungskosten.
Darüber hinaus habe Geisel jetzt viel mehr Grundfläche verkauft als politisch immer verabredet war, nämlich nicht nur das sogennante Baufeld IV, sondern auch den ganzen Gustaf-Gründgens-Platz inklusive der künftigen Tiefgarage. In der Tat sprach die Stadt nach dem Verkauf plötzlich von insgesamt fast 4400 veräußerten Quadratmetern.
Im OB-Büro heißt es dazu, das Gestaltungs- und Nutzungsrecht für den Gründgens-Platz liege jedoch weiterhin bei der Stadt. In der Tat handele es sich bei den 70 Millionen Euro um einen „Brutto-Betrag“, der aber trotz aller Folgekosten weit über den 30 Millionen Euro liege, mit denen sich die alte Elbers-Regierung zufrieden gegeben hätte.
Wie berichtet, will Architekt Christoph Ingenhoven auf dem Areal zwei Gebäude errichten, einen bis zu 29 Meter hohen, begrünten Bau und einen kleineren mit Liegewiese als Dach. Die einander zugewandten Gebäudeseiten sollen Schrägdächer haben, so dass eine Sichtachse aufs Schauspielhaus frei bliebe.