Im Ernstfall zählt jede Sekunde: Der Notfallausweis ist da

Die Stadt führt zusammen mit der Uniklinik eine rechtssichere Patientenverfügung im Kompaktformat ein.

Foto: Armin Weigel

Klein, handlich und im entscheidenden Moment schnell griffbereit: Mit dem Düsseldorfer Notfallausweis führt die Landeshauptstadt in Zusammenarbeit mit dem Runden Tisch Palliative Versorgung und dem Universitätsklinikum (UKD) ein handliches Dokument zur Unterstützung der klassischen Patientenverfügung ein. Der Ausweis ist für Rettungskräfte oder Angehörige im Notfall schnell einsichtig — anders als eine Patientenverfügung, die häufig erst gesucht werden muss und in einer Notfallsituation oft nicht beachtet wird.

Der Notfallausweis: Knapp elf Zentimeter hoch und knallgelb, passt er in jedes Portemonnaie oder kann gut sichtbar und griffbereit ans Bett gelegt werden. „Gerade Palliativpatienten wünschen sich häufig keinen Transport ins Krankenhaus, sondern rein lindernde Maßnahmen zu Hause“, erklärt Martin Neukirchen, Leitender Arzt am Interdisziplinären Zentrum für Palliativmedizin der Uniklinik Düsseldorf. „Der neue Notfallausweis wird — wie auch die Patientenverfügung — zusammen mit dem Arzt und (wenn gewünscht) auch Angehörigen ausgefüllt und ist bindend. Er dient als Kurzzusammenfassung des Patientenwillens und gibt Rechtssicherheit. Der Mediziner weiß aus seinem Alltag auf der UKD-Palliativstation: „Für viele unserer Patientinnen und Patienten ist es sehr beruhigend zu wissen, dass im Ernstfall ihr ausdrücklicher Wunsch bekannt ist und respektiert wird.“

Entstanden ist der Ausweis in einer Kooperation der Stadt Düsseldorf und dem Runden Tisch Palliative Versorgung. Personal- und Gesundheitsdezernent Andreas Meyer-Falcke betonte die gute Zusammenarbeit und hat die Einführung des neuen Ausweises von Anfang an unterstützt: „Es freut mich, zu sehen, wie die Mitglieder des Runden Tischs die Betreuung der Düsseldorfer Palliativpatienten im Blick haben.“ Palliative Medizin sei ein sehr sensibler Bereich und mit dem neuen Ausweis könne man nun noch besser individuelle Wünsche von Patienten berücksichtigen.

Ausgestellt wird der neue Ausweis zunächst auf allen Düsseldorfer Palliativstationen sowie über das ambulant tätige Palliative Care Team. Im nächsten Schritt ist die weitere Verbreitung über die niedergelassenen Allgemein- und Palliativmediziner im Stadtgebiet geplant.