Urlaub „Im Sommer gerne in die Natur, an Nord- und Ostsee“

Freie Sicht, viel Platz, Matjes-Brötchen: Maren Siegel fährt gerne Richtung Norden, im Herbst werden Städte besucht.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Dass der Sommer die beliebteste Reisezeit ist, steht außer Frage. Wie und wohin die Urlauber reisen, ist dabei aber an Unterschiedlichkeit kaum zu überbieten: Manche zieht es in die Berge, manche ans Wasser. Um diese Unterschiede einmal darzustellen, beschreiben bekannte Düsseldorfer in der WZ-Serie Sommerinterview, was ihre Vorlieben in Sachen Reisen sind. Dieses Mal: Maren Siegel, seit 2014 Leiterin der Freizeitstätte Garath.

Wohin ging Ihre schönste Reise, und was ist Ihnen dabei besonders in Erinnerung geblieben?

Maren Siegel: Mit zwei Freundinnen im Alter von zarten 15 Jahren mit Fahrrädern von Bremen an die Ostsee. Abenteuer, Selbstständigkeit und Freiheit pur. In Erinnerung geblieben ist fast alles: weiße Mäuse als Give away in der Jugendherberge Zeven, schmerzender Popo, lange Touren zum Einkaufen, Rumhängen am Markt vom Lütjenburg, Eselreiten, Fahrt auf dunklen Landstraßen in die nächstliegende Dorfdisko und Beleuchten der Straßenschilder mit den Dynamos und das Ganze ohne Navi und Smartphone.

Ihr schrecklichstes Urlaubserlebnis?

Siegel: Sowas richtig Schreckliches ist mir zum Glück noch nicht widerfahren, aber die mit Abstand schlimmste Unterkunft, die ich jemals gebucht habe, war auf Korfu: mückenverklebte Wände, fieses Badezimmer und Klopapier musste man überdies noch extra erwerben. Ich hab mich dann mit dem Ausblick auf eine komplett ausgedörrte Wiese getröstet, auf der — wie eine Fata Morgana — eine winzige Palme stand.

Wohin fuhren Sie in diesem Jahr in den Sommer-Urlaub? Und warum dorthin?

Siegel: Nach Fehmarn. Habe mit meiner Tochter beschlossen, nur Orte zu besuchen, an denen wir beide noch nicht waren und Fehmarn gehört dazu. Insofern ein Zufallsfund.

Fahren Sie lieber in den Süden oder in den Norden? Warum?

Siegel: Habe in diesem Jahr tatsächlich versucht, auch mal den Süden Deutschlands in Erwägung zu ziehen, aber der Norden hat Magnetwirkung: freie Sicht, viel Platz, Matjesbrötchen, steife Brise und einfach ein Menschenschlag, der mir liegt. Außerdem bin ich durch meine Familie norddeutsch geprägt.

Sind Sie eher der Typ „Strandlieger“ oder Aktivist? Und verbringen Sie Ihre Zeit dann genau?

Siegel: Ich kann beides. Mit Kind neigt man aber eher zu etwas mehr Aktivität: Fahrradtouren, Strandspaziergänge mit Muscheln sammeln, Bummel durch die Ortschaften. Und natürlich spielen, lesen, puzzeln, quatschen…

Fahren Sie lieber in eine Stadt oder in die Natur - und welche Ziele mögen Sie besonders?

Siegel: Im Sommer lieber in die Natur und gerne an die Nord- oder Ostsee, oder auch in die Umgebung von Oldenburg und Bremen. Im Herbst dann auch gerne in eine Stadt. Bei Städtereisen ist es schwierig, weil ich viele Städte noch dringend entdecken will (u.a. Barcelona, Leipzig, Dresden) und gleichzeitig Städte, die ich schon kenne, immer wieder sehen will (u.a. Berlin, Bremen, Prag). Da kommen die Neuentdeckungen oft zu kurz.

Sind Sie eher der Pauschaltourist oder der Individualreisende und warum?

Siegel: Inzwischen eher individualreisend, weil ich es mag, in Ferienwohnungen quasi „unabhängig“ in den Tag zu leben. Heißt aber nicht, dass ich nicht auch schon Pauschalreisen gebucht hätte (und es — je nach Ziel — wieder tun würde).

Gehen Sie im Urlaub lieber essen oder kochen Sie selbst - und was kommt dann häufig auf den Tisch?

Siegel: Trotz Nutzung von Ferienwohnungen gehe ich lieber Essen. Kochen ist nicht so meins. Aber wenn, schwöre ich auf Nudeln mit Pesto.

Welches Buch nahmen Sie in diesem Jahr mit auf Reisen?

Siegel: Der Kauf von Büchern gehört traditionell zur Urlaubsvorbereitung. Habe jetzt kürzlich Sybille Berg entdeckt. Könnte sein, dass ich da noch mal was nachlege.

Ihr Sommersoundtrack in diesem Jahr?

Siegel: Puh… Da muss ich passen. Ein mich schon länger begleitender Ohrwurm ist „I ain´t your mother“ von Jennifer Lopez, ist aber ja schon was älter. Wenn das im Radio läuft, fange ich auf jeden Fall an zu wippen. Und außerdem: Recht hat die Frau!

Wo verbringt man am besten den Sommer in Düsseldorf?

Siegel: Im Innenhof der Freizeitstätte Garath oder auf der Terrasse des Cafés am Sonnenrad natürlich. Ansonsten ist der eigene Garten immer schön und wenn man Lust auf „draußen“ hat, alles entlang des Rheins und natürlich unser Altstadtufer.

Welche Reise möchten Sie unbedingt noch machen - und warum?

Siegel: Auf jeden Fall und unbedingt mal nach Schweden, am besten vier Wochen am Stück. Habe da so Astrid Lindgren und Bullerbü-Phantasien einer heilen Welt und unberührter Natur…