Ingenieur koordiniert die Kunst

Am Mittwoch wird die Kunstkommission aus der Taufe gehoben, mit Nicolas Grosch als Geschäftsstellenleiter.

Foto: J. Michaelis

Am 21. März ist die konstituierende Sitzung der Kunstkommission. Für den Ideenträger Markus Ambach ist es ein Fest der Freude. Er hat 15 Jahre daran gearbeitet, dass die Künstler die tragende Säule bei der Auswahl und Entwicklung der Kunstprojekte in der Stadt sind. Aber für diesen Mittwoch ist er gar nicht erst eingeladen. Im Gegensatz zu Nicolaus Grosch. Der 56-Jährige sitzt schon seit Anfang Februar in den Startlöchern, um die Geschäftsstelle dieser Kommission zu leiten.

Das Budget beträgt jährlich 700 000 Euro für Kunst am Bau und im öffentlichen Raum. Das ist viel, denn früher gab es diese Position im Haushalt der Stadt gar nicht. Das ist wenig, wenn es darum geht, die neuen Bauten mit Kunst zu versehen. Im Bauboom warten Hunderte von Projekten in Düsseldorf auf eine wie auch immer geartete Verschönerung.

Grosch wurde über eine interne Ausschreibung der Stadtverwaltung gefunden. Gesucht wurde ein Architekt, Stadtplaner oder Ingenieur. Diese Bedingungen erfüllt er. Er untersteht dem Kulturdezernenten, der ihn selbst ausgewählt hat. Kulturdezernent Hans-Georg Lohe betont, er halte große Stücke von ihn.

Der „Neue“ wird selbst alles tun, um den Anforderungen zu entsprechen. „Meine Rolle ist es, den Prozess zu gestalten. Ich klopfe alles ab, die B-Pläne, die Pläne für die Schulhöfe etc. Ich werde auch erklärend tätig sein. Aber ich werde nicht bewerten. Ich werde nichts entscheiden. Die Kunstkommission empfiehlt, der Kulturausschuss entscheidet. Ich bin der Zuarbeiter“, sagt er.

Sein Ziel: „Qualität ist wichtig. Die meisten Kunstprojekte müssen von Dauer sein. Eine schöne, lebenswerte und liebenswerte Stadt muss Ziel der Kunstkommission sein. Es geht aber auch darum, den Bestand an Kunst im öffentlichen Raum zu sichten. Man muss fragen, ob die Dinge noch ein Zeichen der Zeit sind.“

Grosch ist Diplom-Ingenieur, hat an der RWTH Aachen nach dem Studium ein Jahr lang über die unterirdische Kanalsanierung geforscht. Später entwickelte er Verkehrsleitsysteme und Nebelwarnanlagen, machte aber auch den Abschluss für den höheren technischen Verwaltungsdienst, Bereich Stadtbauwesen. 2002 wurde er von der Stadt Düsseldorf übernommen. Hier entwickelte er ein Management-System für die Straßenerhaltung. Hundert Mitarbeiter hatte er in den Bauhöfen und im Verkehrssicherheitsdienst.

Der Kontakt zur Kunst kam mit dem Buga-Projekt „Hellgrün“ und mit Tita Gieses Bepflanzung für den Ernst-Reuter-Platz. Er habe für sie sogar die Pflanzen beschnitten, sagt er. Als neuer Geschäftsstellenleiter leitet er allerdings nur sich selbst, mit einer Assistentin.